KarnevalDas ist das neue Kölner Dreigestirn für 2017

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Jungfrau Stefanie (Stefan Knepper), Prinz Stefan I (Stefan Jung I), und Bauer Andreas (Andreas Bulich).

Köln – Das Dreigestirn der Session 2017 kommt von der Kölner Narren-Zunft – 20 Jahre nachdem die KG mit dem heutigen Präsidenten Thomas Brauckmann als Prinz letztmals ein Trifolium stellte.

Gerade noch rechtzeitig zum Start in die Sommerferien präsentierte Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach am Freitagnachmittag im Karnevalsmuseum die Tollitäten in spe. Stefan Jung (47) als Prinz Stefan I., Andreas Bulich (39) als Bauer Andreas und Stefan Knepper (46) als Jungfrau Stefanie werden die Jecken durch die kommende Karnevalssession führen.

Jung stammt aus Remscheid und war als Bergischer Jung schon im Kindesalter jeck auf Karneval. „Ich war positiv bekloppt.“ Mit seinen Eltern fuhr er regelmäßig am Karnevalssonntag nach Köln – zu den Schull- und Veedelszöch. 1983 stand er als Zwölfjähriger erstmals am Rande des Rosenmontagszuges. „Als der damalige Prinz Kurt Görgens an mir vorbeifuhr, hat es schon gekribbelt.“

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33 Jahre später kribbelt es beim Hochschullehrer für Steuerrecht an der Rheinischen Fachhochschule Köln  nun richtig. Es war ja auch eine recht schnelle Karriere, denn erst seit  gerade mal einem Jahr zählt er als Senator zur Narren-Zunft.

Dorthin gelockt hatte ihn der kommende Bauer Bulich, der vor einigen Jahren über ein berufsbegleitendes Wirtschaftsstudium an der FH bei ihm sein Examen gemacht hatte. Der Inhaber einer Versicherungsvertetung in Siegburg – in Bonn geboren und in Niederkassel aufgewachsen – ist quasi gebürtiger Bauer.

„Ich bin auf einem Bauernhof groß geworden und so ziemlich der einzige in meiner Familie, der keine landwirtschaftliche Laufbahn eingeschlagen hat. Das Räuber-Lied »Op dem Maat, op dem Maat stonn de Buure« ist gewissermaßen unsere  Familienhymne. Da war die Rollenverteilung gleich klar.“ Auch Mitstreiter Knepper schwärmt schon seit sieben Jahren von der Rolle im edlen Kleid der Jungfrau.

Der einzige gebürtige Kölner unter den Dreien, Speditionskaufmann und Logistikchef kam 2008  „wie die Jungfrau zum Kinde“ zu seinem Zweitberuf Bestatter. Die Prüfung dazu legte er – natürlich – an einem Elften im Elften ab. „Das war schon ein Omen“, wie er findet. Nur eins bedauert er: Dass er erstmals seit 1982 der Niehler  Veedelszoch verpassen wird, den er mit organisiert.

„An dem Tag habe ich nächstes Jahr wohl andere Termine.“  Als Familienväter – der Prinz hat zwei Kinder, Bauer und Jungfrau je eins – empfinden die Drei das Sessionsmotto „Wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de Söck“ als ihr  Lebensmotto.

So war Jung völlig baff, als ihm Sohn Liam (11) zum Geburtstag eine Karte mit einem Dreigestirns-Foto und seinem Konterfei gebastelt hatte – ohne etwas von dessen kommender Rolle zu ahnen.

Und als Bauer Bulich Sohn Christopher (4) mit der  Bauern-Figur aus Marzipan („Das wird der Papa nächstes Jahr  Karneval“) einweihen wollte, die er beim Nickabend von   Henriette Reker erhalten hatte, war der Kleine ein bisschen erschrocken: „Papa, Du wirst Nussknacker?“

Kindgemäß war auch der Abends, an dem die Oberbürgermeisterin ihr Einverständnis erteilt hatte. In der Bibliothek des Liebfrauenschule gab es Buchstabensuppe, Spaghetti mit Tomatensoße und Götterspeise zur Kandidaten-Vorstellung.

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