„Deine Sitzung“ in KölnNeue Präsidentin Mirja Boes ist ein Glücksgriff

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Olaf Bürger und Mirja Boes leiten „Deine Sitzung“.

Olaf Bürger und Mirja Boes leiten „Deine Sitzung“.

Köln – Zur türkisfarbenen Trainingshose und roten Karnevalsjacke mit FC-Logo auf dem Ärmel trägt Frau Präsidentin eine Badekappe mit aufgeklebten bunten Blüten, Modell: „Sparsame-Großmama-hat-die-Gummihaube-aufgehoben“. Dieses Teil ist aber auch das einzig Altbackene im Programm von „Deine Sitzung“. Unter der Überschrift „Tusch dich fit“ zeigte sich das Ensemble austrainiert, gut eingestellt und qualifiziert für die erste Liga. Am Freitagabend war Premiere im Brunosaal. Erstmals mit Mirja Boes als Präsidentin. Die Schauspielerin und Sängerin vertritt im Wechsel mit der Hörfunkmoderatorin Steffi Neu in dieser Session Carolin Kebekus auf dem Präsidentinnenstuhl.

Der steht als überdimensionaler Sessel mit rosa Plüschbezug auf der Bühne. Diesen Thron teilt sich Boes mit den Mit-Präsidenten Olaf Bürger und dem Trompeter Ebasa, den seine Fans schlicht „Meister“ nennen. Unterstützt werden sie vom Orchester der Liebe, dem Sänger Udo Schild, dem Winkemariechen Britta Pallada und wechselnden Gästen. Zur Premiere traten die Kölsch Cats, Knacki Deuser und die Pink Poms auf.

Die Frage einiger Gäste in der Warteschlage vorm Einlass, ob sich das Fehlen von Carolin Kebekus wohl negativ auf „Deine Sitzung“ auswirken würde, stellte sich bereits nach wenigen Minuten nicht mehr. Mirja Boes ist nicht bloß ein gut ausgesuchter Ersatz für eine in den Vorjahren alles überragende Präsidentin, sie ist ein Glücksgriff. Ihre Moderationen im Zusammenspiel mit Olaf Bürger waren souverän, klug, frech, witzig und ihre Solo-Einlagen ganz stark. So zum Beispiel die Beschreibung ihres „Museums für sinnlose Dinge“ im Keller. Dort stauben diverse Fitness- und Küchengeräte vor sich hin, weil sich Frauen häufig an Dinge binden, die kein Mensch braucht. Kollege Olaf Bürger begeisterte in seiner Rolle als „Yoga-Jürgen“ aus Zollstock. Der Erfinder des „Kölsch-Yogas“ trat im gestreiften Bademantel, Grundfarbe pink, auf und zeigte ein paar seiner preisgekrönten Übungen. So den „kotzenden Geißbock“, bei dem der Oberkörper leicht nach vorne gebeugt und intensiv nach dem Karnevals-Chakra gesucht wird.

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Viel Applaus gab es für die musikalischen Darbietungen. Mirja Boes überzeugte auch als Sängerin. Ihr Lied über das Ende einer Beziehung klang nicht wirklich traurig: „Wenn du weg bist, dann esse ich wieder Schokolade“. Udo Schild brillierte mit einem Lied über den Nubbel. „Ich ben dinge Nubbel, ävver nit mieh lang. Jetz es et endlich vürbei, brenne muss ich allein“ war gesanglich und textlich erstklassig. Den Hit „Du bist die Stadt“ von Tommy Engel spielte Ebasa auf dem Alphorn. Spätestens da war klar, woher die Bezeichnung Meister rührt.

In einem Puppenspiel tauchen Dieter Bohlen, Götz Alsmann, Bärbelchen und Willy Millowitsch als Handpuppen auf. Und bei einer Wrestling-Nummer prügelt Olaf Bürger als Donald Trump alle Fakten nieder. Das Publikum hatte seinen Spaß bei der rheinischen Urform des Sports, dem Dreikampf Kölschglas-Stemmen, Bützen und Schunkeln.

Deine Sitzung findet bis 5. Februar im Brunosaal und ab 7. Februar in den Balloni-Hallen statt. Für den 7. und 8. Februar gibt es noch Karten.

www.deine-sitzung.de

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