Ehrenpräsident und Ex-PrinzFestkomitee Kölner Karneval trauert um Gisbert Brovot

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Gisbert Brovot.

  • Im Alter von 87 Jahren ist Gisbert Brovot, Ehrenpräsident des Festkomitee Kölner Karneval und einstiger Karnevalsprinz, verstorben.
  • Brovot war von 1989 bis 1994 Präsident des Festkomitees.
  • Sein Besuch der Stunksitzung sorgte 1994 für einen Skandal und führte zum Ende seiner Amtszeit.

Köln – Er war der erste Präsident, der sich was traute: Gisbert Brovot, Ehrenpräsident des Festkomitee Kölner Karneval und einstiger Karnevalsprinz, ist im Alter von 87 Jahren verstorben. „Mit ihm verliert der Kölner Karneval einen besonderen Menschen, der mit Weitsicht und Humor den Kölner Karneval in einer schwierigen Zeit geprägt und weiter entwickelt hat“, teilt das Festkomitee auf seiner Internetseite mit. 

Brovot war ein Roter Funk und in der Session 1969 Prinz Karneval im Kölner Dreigestirn. Sohn Konstantin folgte ihm im Prinzen-Amt 1998.

Von 1989 bis 1994 war er außerdem Präsident des Festkomitees Kölner Karneval. In seine Amtszeit fiel die Wiedervereinigung Deutschlands und der Golfkrieg, der zum Ausfall des Rosenmontagszuges im Jahr 1991 führte.

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Von 1989 bis 1994 war Gisbert Brovot Präsident des Festkomitee Kölner Karneval.

„Die Kölner Jecken tummelten sich seinerzeit an Rosenmontag trotzdem bei spontanen Umzügen auf dem Zugweg, Gisbert Brovot war mit vill Hätz und Humor einer von ihnen“, erinnert das Festkomitee. „Er stand zu der Verantwortung, den Zug abzusagen, doch feierte er von Herzen und mit Augenmaß. Er half den Jecken dabei, Zerstreuung in einer von Unsicherheiten erfüllten Zeit zu finden.“

Skandal sorgte für Amtsenthebung

Als erfolgreichem Architekt sei Brovot eine besondere Kreativität in die Wiege gelegt worden. Er habe sich gerne bis zur völligen Unkenntlichkeit verkleidet und damit so manchen Jeck verblüfft.

Erstmals wurden unter seiner Präsidentschaft Frauen in den Vorstand berufen. Und Brovot suchte Kontakt zu alternativen Kreisen des Kölner Karnevals. „Damit war er manchen Karnevalisten dieser Zeit voraus“, so das Festkomitee.

1994 sorgte er für einen Skandal: Er besuchte offiziell die damals recht kritisch eingeschätzte Stunksitzung und trug dabei selbstverständlich seine Präsidentenmütze - was zum Ende seiner Amtszeit führte. „Ein heute undenkbarer Vorgang“, sagt das Festkomitee rückblickend. 

Brovot hinterlässt seine Frau, Kinder und Enkel. Die Trauerfeier findet am 7. April um 12.30 Uhr in St. Joseph in Rodenkirchen (Weißer Str. 64a) statt, die Beisetzung um 14.30 Uhr auf Melaten. (ksta mit kaz)

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