„Ich wachte im Krieg auf“Gläubige beten in Kölner Antoniterkirche für Frieden

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Friedensgottesdienst in der Antoniterkirche

Köln – Was tun als Christ, wenn wenige hundert Kilometer entfernt ein Krieg ausbricht? Wie Angst lindern, wenn das atomare Säbelrasseln wieder losgeht? Wie glauben, wenn Mütter mit ihren Kindern in zu Bunkern umfunktionierten Metrostationen schlafen müssen? All diese Fragen wurden beim ökumenischen Gottesdienst der Antoniterkirche am Donnerstagabend gestellt. Die Antworten waren auch hier schwer zu finden. Die etwa 40 Gläubigen vor Ort und 20 digital zugeschalteten beteten dennoch für den Frieden.

Das Lied „Gib Frieden, Herr, Gib Frieden“ strukturierte den Gottesdienst. Die vier Pastorinnen und Pastoren hielten jeweils eine kurze Predigt zu einer der Strophen.

„Wachte mit Krieg auf“

Den Anfang machte die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Mitte, Susanne Beuth. Sie bezog sich auf die Zeile aus dem Lied: „Recht wird durch Macht entschieden, wer lügt, liegt obenauf.“ Dazu predigte sie, dass Friede mehr als die Abwesenheit von Kampf sei, sondern eine menschliche Haltung. Gewalt sei dementsprechend ein menschliches Versagen.

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Im Anschluss sprach Robert Kleine, der römisch-katholische Stadtdechant. Er wandte sich an die orthodoxen Kirchen in der Ukraine und in Russland und bat sie, im Sinne des Friedens zu intervenieren. „Dieser Krieg hat eine ganz neue, grauenvolle Aktivität durch die Bilder und Augenzeugenberichte, die uns täglich erreichen. Am Mittwoch war ich noch auf einer Karnevalssitzung und am Donnerstag wachte ich mit Krieg auf – die Welt war eine andere.“ (och)

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