Vasen, Whisky, TinteIn diesen Kölner Läden findet man einfach schöne Geschenke

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Ein Mann steht in einem Dekoladen mit vielen Vasen und Postkarten.

David Hübner im „Schee“ auf der Maastrichter Straße

Vom Klassiker bis zum Zuckertraum: In diesen Kölner Läden kann man nicht nur zur Weihnachtszeit schöne Geschenke finden.

In diesen doch oft so düsteren Zeiten können schöne Dinge Wunder wirken. Sie können trösten, nützlich sein oder einfach nur erfreuen. Wir stellen fünf Kölner Geschäfte vor, in denen man nicht nur zur Weihnachtszeit fündig wird.


Bei „Schee“ ist der Name Programm

„Schee“ ist Schwäbisch für „schön“. Das versteht auch hier in Köln (fast) jeder. Und damit weiß man auch sofort, was in der Maastrichter Straße zu finden ist: einfach Schönes. Vor neun Jahren gründete Carsten Brück den ersten Laden, später den zweiten, außerdem Ableger in Berlin und Düsseldorf und zuletzt in der Maastrichter auch noch das Weingeschäft „Hurra“. Direkter kann man das Glücksprogramm nicht ausdrücken.

Und es funktioniert. Das ganze Jahr und natürlich besonders gen Weihnachten. „Da stellen wir vier zusätzliche Mitarbeiter ein und öffnen statt um 11 Uhr schon um 10“, sagt David Hübner, der Leiter der Kölner „Schee“-Geschäfte. Geschirr, Kunstdrucke, Deko wohin man schaut. Der Renner im Angebot sind zurzeit die Terrarien, kunstvoll arrangierte Pflanzen auf einem befeuchteten Moosbett in großen, bauchigen Gläsern (um die 50 Euro). „Wohl, weil sie leicht zu händeln sind“, sagt Hübner. Denn sie brauchen keinerlei Pflege, das Ganze funktioniert als geschlossenes Ökosystem. „Nur wenn das Glas innen zu sehr beschlägt, muss man mal den Korkdeckel abnehmen.“

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Die Terrarien im Glas sind ein Verkaufsrenner.

Die Terrarien im Glas sind ein Verkaufsrenner.

Auch die schön im Wellenprofil geformten Porzellandosen (um die 25 Euro) sind beliebt. Trendfarbe ist hier das intensive Blau. „Überhaupt geht es weg vom Minimalistischen mit viel Schwarz-Weiß und hin zum Maximalistischen mit lauten Farben und witzigen Formen.“ Deshalb gibt es auch Pfeffer- und Salzstreuer in allen möglichen Tierformen.

Manche Klassiker bleiben: Die Duftkerzen produziert „Schee“ selbst und die guten alten Öllämpchen kommen in neuem Design daher. Und hausgemacht sind auch die Kunstdrucke, mit denen die Firma ursprünglich angefangen hat. Von den „Schee“-Designern selbst gestaltet ist auch das „Freundebuch für Erwachsene“ (24 Euro). „Das ist eine Erinnerung an die Grundschulzeit.“ Die Filzblumen sind dänisches Design, werden in Nepal in einem Projekt hergestellt.

Die meisten Designs kommen aus den Niederlanden, Belgien und den nordischen Ländern, das Geschirr aus Portugal. Die Ladenbetreiber fahren mehrmals im Jahr zu den Fachmessen „Maison & Objet“ in Paris und „Ambiente“ in Frankfurt, um sich über das neueste Angebot zu informieren. „Wir recherchieren aber auch sehr viel im Internet und die Bedeutung von Social Media wird immer größer“, sagt Hübner.

Bunte, wellenförmige Porzellandosen

Beliebt: die bunten, wellenförmigen Porzellandosen

Die Hauptkundengruppe sei „Mitte/Ende 20“, also Menschen, die sich wahrscheinlich zum ersten Mal eine eigene Wohnung einrichten. „Die hat einen großen Stellenwert und soll schön gestaltet werden.“ Wobei es meistens die Frauen seien, die kaufen. Das sei immer noch so.

Ob das alles nicht nur „Stehrümchen“ seien oder einfach Nippes, das wird häufiger mal diskutiert. „Der Begriff Stehrümchen ist ja sehr negativ besetzt, aber ich sehe das gar nicht so. Ich freue mich über jede schöne Vase in meiner Wohnung.“ Und der Großteil der Dinge habe ja tatsächlich eine Funktion und stehe nicht einfach nur rum. Vielleicht sei die strenge Beurteilung von Deko-Artikeln auch eine sehr deutsche Sache.

Das Umfeld im Belgischen Viertel mit den vielen individuellen Läden und der Gastronomie sei ideal für einen Geschenkeladen, da befruchte man sich gegenseitig. „Das hat sich alles sehr gut entwickelt und es kommen neben Kölner auch sehr viele Touristen. Schwaben sind immer ganz stolz, wenn sie den Namen sehen.“

Schee, Maastrichter Straße 36 und 40, koeln@schee.shop


Süßes im „Zuckertraum“

Inhaberin Karolina in ihrem „Zuckertraum“

Inhaberin Karolina in ihrem „Zuckertraum“

„Karolinas Zuckertraum“ in der Kettengasse ist wie eine Märchenwelt in Rosa: Törtchen, Backdekorationen, Zuckerrosen, englisches Geschirr. Die Inhaberin ist Patissière und hat bei der Luxusmarke Maxim’s in Paris gelernt. Sie bietet Kurse an für Fondant-Verzierungen und Cupcakes, neuerdings auch im Rahmen einer Tea Party. Auch einen Lebkuchen-Workshop gibt es (je 89 Euro).

Karolinas Zuckertraum, Kettengasse 1, karolinas-zuckertraum.jimdofree.com


Friesenstraße: 500 Sorten Whisky 

Peter Klas steht in seinem Whisky-Spezialgeschäft vor einem Wandregal mit Flaschen.

Peter Klas in seinem Whisky-Spezialgeschäft „Scotia Spirit“

„Mit Schottland verbinden die Menschen nur Positives: schöne Landschaft, nette Leute, keine Industrie, gutes Fleisch. Und natürlich den besten Whisky der Welt“, sagt Peter Klas. Das gute Gefühl gibt es seit zehn Jahren in seinem „Scotia Spirit“ in der Friesenstraße weiter. 500 offene Sorten Whisky stehen zur Verkostung bereit, insgesamt sind 1500 auf Lager.

In der angeschlossenen Bar mit den gemütlichen Chesterfield-Sofas gibt es bis zu siebenmal pro Woche Verkostungen: „Whisky für Einsteiger“, „Whisky und Käse“ oder „Aromatraining“ (50/60 Euro). Als Geschenk eignet sich die „Cologne Friendship“-Abfüllung mit kölschem Etikett (um die 70 Euro). Klas hat Whiskysorten, die mehrere Tausend Euro kosten, aber: „Eine guten bekommt man ab 25 Euro.“

Scotia Spirit, Friesenstraße 16, scotia-spirit.de


Kölner Tinte bei Ortloff

Tinte in nostalgischen Verpackungen

Zum Jubiläum gibt es Tinte in nostalgischen Verpackungen.

Dieser Kölner Klassiker feiert Hundertjähriges. Ortloff ist eines der wenigen Schreibwarengeschäfte, die es noch in einer deutschen Innenstadt gibt. Zum Jubiläum gibt es die rote „Ortloffs Kölsche Tinte“ (13,99 Euro) und das schimmernde „Kölner Brückengrün“ (18,99 Euro) für den Füller. Angeboten werden auch Lettering-Workshops für schönes dekoratives Schreiben (39 Euro). Nach dem Motto: „Schrieve met d’r Hand es Denke op Papeer.“

Ortloff, Zeppelinstraße 4, ortloff.de


Griechisches am Eigelstein

Weinfachfrau Julia Höffer und Liolidis Stergios im „Emporio Milos“

Weinfachfrau Julia Höffer und Liolidis Stergios im „Emporio Milos“

Griechenland liegt am Eigelstein. Gastronom Stergios Liolidis („Limani“ im Rheinauhafen) bietet direkt an der Torburg griechischen Wein von 50 ausgesuchten Winzern, viele Sorten Käse und andere Spezialitäten an. Es gibt Meerfenchel und Kapernblätter in Gläsern, außerdem eingelegte Sardinen und Bottarga, gesalzenen und getrockneten Fischrogen. Und natürlich feinstes Olivenöl.

Das kostet nach schlechten Ernten zurzeit 15 Euro pro Liter. Da kann man schnell einen wertvollen Geschenkkorb zusammenstellen lassen. „Viele Kunden kommen, weil sie in Griechenland im Urlaub waren und sich ein Stück nach Hause holen wollen“, sagt Stergios Liolidis. Und er möchte zeigen, dass griechischer Wein viel mehr ist als nur ein Lied von Udo Jürgens. „Es gibt viele ausgezeichnete Weine, die international hoch bewertet werden.“ Beim „Winterzauber“-Markt am Eigelstein vom 6. bis zum 10. Dezember ist der Gastronom mit einem Stand vertreten.

Emporio Milos, Eigelstein 137, emporiomilos.de

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