Keine TiefgarageParkplatzsuche am Ebertplatz – welche Alternativen gibt es?

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Die Zukunftvision: ein ebenerdiger, heller Platz

Die Zukunftvision: ein ebenerdiger, heller Platz

Köln – Nachdem die Stadt das Projekt einer Tiefgarage unter dem Ebertplatz verworfen hat, stellt sich die Frage, wie die Parkplatz-Situation rund um den Platz dennoch verbessert werden kann. Der Bedarf der Anwohner am Eigelstein, im Agnesviertel und im Kunibertsviertel ist enorm. Wer sehen will, wie umkämpft die vorhandenen Parkplätze in den drei Vierteln sind, muss sich an einem beliebigen Wochentag lediglich ab 18 Uhr an den Straßenrand stellen, um die verzweifelte Suche der Autofahrer zu beobachten.

Da sich abzeichnet, dass SPD, CDU und Grüne sich der Auffassung der Verwaltung anschließen und die Tiefgarage ablehnen werden, sollen dem Vernehmen nach nun Alternativvorschläge geprüft werden. Die Grünen haben bereits zwei Etagen im Saturn-Parkhaus an der Maybachstraße ins Spiel gebracht, das nicht ausgelastet sein soll. Die Stadt müsste sich allerdings mit dem Betreiber einigen, damit Teile des Gebäudes öffentlich genutzt werden könnten.

Weitere Standorte gesucht

Als weiterer möglicher Standort käme ein Parkplatz an der Ecke Turiner Straße und Dagobertstraße auf der Rückseite eines Supermarkts infrage. Die Fläche gehört der Stadt. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ könnte dort ein Parkhaus entstehen, auf das weitere Etagen mit Wohnungen aufgesetzt werden. Als Vorbild könnte ein ähnlich gebautes Parkhaus an der Magnusstraße in der Nähe des Friesenplatzes dienen.

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Eine weitere interessante Variante wäre eine Tiefgarage unter der Parkanlage entlang des Theodor-Heuss-Rings zum Rhein und zur Bastei hin. Auch dieser Vorschlag soll wohl geprüft werden. In diesem Bereich ist das oberirdische Parken mit einem Anwohner-Parkausweis des Kunibertsviertels zurzeit nicht erlaubt, obwohl es auch dort in den benachbarten Straßen zu wenige Stellplätze gibt.

Eine weitere Lösung könnte an der Ecke Eintrachtstraße/Am Salzmagazin realisiert werden. Dort befindet sich ein Parkplatz, auf dem ein Parkhaus gebaut werden könnte. Das Grundstück hinter der Gaffel-Brauerei, das als Drogenumschlagplatz dient, war auch schon einmal als Standort für ein neues Wohngebäude im Gespräch.

Kosten pro Stellplatz viel zu hoch

Das Ende der Diskussion um die Tiefgarage unter dem Ebertplatz soll gleichzeitig auch der Start für die lang ersehnte Neugestaltung sein. Es war insbesondere die vom Stadtrat gewünschte Machbarkeitsstudie für die Tiefgarage, die die Verzögerung verursachte.

Hinzu kommt, dass die Stadtverwaltung die Ergebnisse nicht veröffentlich hat, obwohl diese seit eineinhalb Jahren vorliegen. Die SPD hatte das in den vergangenen Monaten wiederholt kritisiert.

Teure Parkplätze

Die Untersuchung ergab, dass der Bau einer Tiefgarage deutlich zu teuer wäre. Je nach Größe hätte jeder Parkplatz zwischen 54000 und 74000 Euro gekostet. Das hätte eine Miete von 300 Euro im Monat pro Anwohner-Stellplatz bedeutet – was sich wohl nur die wenigsten hätten leisten können. Zum Vergleich: Ein Anwohner-Parkausweis kostet 30 Euro pro Jahr.

Baudezernent Franz-Josef Höing will für die Umgestaltung des Ebertplatzes einen Architektenwettbewerb ausloben. Dabei sollen auch der angrenzende Hansaring und die Parkanlage am Theodor-Heuss-Ring in die Überlegungen einbezogen werden. Klar ist, dass die Parkplätze auf dem Mittelstreifen des Hansarings wegfallen sollen, um den ursprünglichen Charakter der Ringe wiederherzustellen. Dann könnte dort eine Art Boulevard für Spaziergänger entstehen.

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