Stephan KellerNeuer Kölner Stadtdirektor will in Düsseldorf wohnen bleiben

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Andrea Blome, die neue Verkehrsdezernentin und der neue Stadtdirektor Stephan Keller nach ihrer Wahl durch den Stadtrat

Andrea Blome, die neue Verkehrsdezernentin und der neue Stadtdirektor Stephan Keller nach ihrer Wahl durch den Stadtrat

Köln – Sie haben in Düsseldorf gemeinsam und erfolgreich eine neue U-Bahn-Verbindung und in der Innenstadt den Kö-Bogen-Tunnel gebaut – zum 1. Januar werden Stephan Keller und Andrea Blome offiziell nach Köln wechseln. Der Stadtrat hat am Donnerstag zunächst Keller zum neuen Stadtdirektor und anschließend Blome zur neuen Verkehrsdezernentin gewählt. Beide Spitzenbeamten wurden von der CDU vorgeschlagen. Während Keller auch von der SPD mitgewählt wurde, enthielten sich die Sozialdemokraten bei Blome.

„Da wir in Düsseldorf gerade wichtige Projekte abgeschlossen hatten, kam die Möglichkeit, nach Köln zu wechseln, zur richtigen Zeit“, sagte Stephan Keller, bislang Verkehrsdezernent in Düsseldorf, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Wenn die größte Stadt in Nordrhein-Westfalen einen Stadtdirektor suche, denke man als Dezernent sofort über diese Chance nach.

„Oberbürgermeisterin Henriette Reker will die Verwaltung modernisieren, und ich sehe es als große Herausforderung, daran mitzuwirken“, so Keller. Die Kölner Stadtverwaltung habe nicht den besten Ruf, deshalb sei es wichtig, die Prozesse zu hinterfragen und die Mitarbeiter zu motivieren. „Wenn eine Stadt attraktiv bleiben will, dann muss sie eine funktionierende Verwaltung haben“, sagte Keller.

Rezepte aus Düsseldorf

Blome und er würden aus Düsseldorf, dessen Stadtverwaltung vor kurzem zur bürgerfreundlichsten bundesweit gewählt wurde, das eine oder andere Rezept mitbringen. „Ein Blick über den Tellerrand kann nicht schaden“, sagte Keller. Köln wiederum habe Düsseldorf eine sehr lebendige Stadtteilkultur voraus. Das wisse er, weil er bereits einmal sieben Jahre lang in Köln gelebt habe. Er wolle die immer enger werdende Kooperation zwischen den beiden Städten weiter verstärken.

„Dass Köln seit der vergangenen Silvesternacht besonders im Fokus steht, ist mir natürlich nicht verborgen geblieben“, so Keller. Seitdem seien aber bereits viele Konsequenzen gezogen worden. Die Verzahnung zwischen der Polizei und dem Ordnungsamt sei enger geworden. „Das werde ich mir nach meinem Amtsantritt sicher noch genauer anschauen“, sagte Keller.

Andrea Blome, die bislang das Amt für Verkehrsmanagement in Düsseldorf leitete, kündigte an, alles geben zu wollen, um die Wahl zur Verkehrsdezernentin zu rechtfertigen. „Mich hat es gereizt, dass sich der Rat dazu entschlossen hat, ein eigenes Dezernat für den Verkehr einzurichten“, sagte Blome. Bislang hatte Baudezernent Franz-Josef Höing diese Aufgabe zusätzlich übernommen. Sie empfinde die Straßen als Adern einer Stadt, von der diese lebe, sagte Blome. Sie komme aus Düsseldorf nicht mit Patentrezepten, aber sie habe bereits zwei größere Probleme ausgemacht. Zum einen gebe es in Köln einen Modernisierungsstau bei der Verkehrstechnik, der behoben werden müsse. Zum anderen funktioniere die Koordinierung von Baumaßnahmen ganz offensichtlich nicht immer, so dass sie einen intensiven Dialog starten wolle. Dass in Düsseldorf sowohl die Aufgaben des Amts für Straßen als auch des Amts für Brücken und Tunnel in einem Amt gebündelt wurden, sieht Blome als großen Vorteil. „Kurze Wege und schnelle Entscheidungen, das ist genau meine Devise.“

Der 46 Jahre alte Stephan Keller und und die 56 Jahre alte Andrea Blome haben angekündigt, dass sie mit ihren Familien weiterhin in Düsseldorf wohnen werden. Ein Umzug nach Köln sei nicht geplant. Das könne sich aber möglicherweise später noch einmal ändern.

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