Auf dem Grund des RheinsWarum die Bergung der E-Scooter in Köln schwierig wird

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Die aus dem Fluss gezogenen Roller und Räder (Archiv)

Die aus dem Fluss gezogenen Roller und Räder (Archiv)

  • Das Konzept der Spezialfirma, die die Miet-Scooter bergen sollte, kommt bei den Behörden nicht gut an.
  • Allein im Bereich der Hohenzollernbrücke werden rund 500 Scooter vermutet.
  • Wie es jetzt weitergeht.

Köln – Wann die Miet-E-Scooter aus dem Rhein geborgen werden, ist weiterhin völlig unklar. „Aktuell gibt es noch keine Neuigkeiten zum Termin der Bergung“, teilt die Plattform Shared Mobility (PSM), in der auch viele E-Roller-Verleiher beteiligt sind, auf Anfrage mit. Es fehlten laut PSM noch eine Genehmigung von Behörden. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rhein (WSA), dass die Genehmigung erteilen muss, bestätigt das.

Das Konzept der von den Verleihern beauftragten niederländischen Spezialfirma, die die von Unbekannten in den Fluss geworfenen Scooter orten und bergen soll, sei nicht ausgegoren“ gewesen, teilt das WSA mit. Die Firma müsse ein neues Konzept ausarbeiten.

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Das Bergungsunternehmen benötigt eine „strom- und schifffahrtspolizeiliche Genehmigung“, erklärt das WSA. Sie wird erteilt, wenn der Bergungsvorgang keine Gefahr für die Schifffahrt auf dem Rhein darstellt. Die Firma wollte die Scooter im Bereich der Altstadt mit einer Unterwasserdrohne orten und bergen. Die Drohne hätte jedoch vom Ufer aus mit einem Kabel gesteuert und mit Strom versorgt werden müssen, erläutert das WSA. Dieses Kabel könne sich aber an den Landebrücken verfangen und sei eine Gefahr für festgemachte und fahrende Schiffe. Zudem sei die Wasserfläche an den Landebrücken an die Schifffahrtsgesellschaften vermietet, die einem solchen Einsatz zustimmen müssten. „Der Motor der Drohne könnte auch zu schwach sein für die starke Strömung im Rhein“, sagt ein WSA-Mitarbeiter.

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Auch sei unklar, wie die Roller mit den Drohnen ans Ufer gebracht werden können. Falls dafür ein Kran nötig sei, sei eine weitere Genehmigung, in dem Fall der Stadt Köln, erforderlich. Das WSA habe angeboten, die Drohe im Bereich des Rheinauhafens zu testen. Das hätten die Scooter-Verleiher jedoch abgelehnt mit der Begründung, dass dort nur wenige Roller im Fluss lägen“, erklärt der Mitarbeiter weiter.

Stromschild müsste ins Wasser gelassen werden

Die Bergungsfirma will nach Worten des WSA nun prüfen, ob Industrietaucher die Roller aus dem Wasser holen können. Dazu müsste ein „Stromschild“, eine mehrere Meter hohe und breite Metallplatte, von einem Bergungsschiff aus in den Rhein gelassen werden, damit die Taucher dahinter geschützt vor der Strömung den Grund inspizieren können. Dieses Konzept liegt der WSA aber noch nicht vor.

Vor kurzem wurde bekannt, dass im Rhein offenbar etliche Miet-E-Roller liegen, die Unbekannte aus Zerstörungswut dort hineingeworfen haben. Allein im Bereich der Hohenzollernbrücke werden rund 500 von ihnen vermutet. Die Scooter-Verleiher haben zugesagt, ihre Geräte auf eigene Kosten zu bergen.

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