Kölner FlaschenpostFinderin erhält Lebenszeichen nach überraschender Wende

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Flaschenpost

Der alte Brief, der nun als Flaschenpost am Strand gefunden wurde.

Köln – Die Suche nach der Absenderin einer 40 Jahre alten Flaschenpost aus Köln-Bocklemünd schien schon vorbei. Und sie schien ein trauriges Ende zu nehmen: Am Donnerstagnachmittag war Ingrid Müller nämlich tot. Der Stadt Köln lägen Informationen vor, wonach die Verfasserin der Flaschenpost bereits vor mehreren Jahren gestorben sein könnte, hieß es vorbehaltlich. Es wäre der betrübende Schlusspunkt der riesigen Suchaktion gewesen. 

Doch dann kam alles anders. „Ich habe einen Anruf von der Stadt oder vom Stadtarchiv bekommen. So genau kann ich das nicht mehr sagen. Ingrid Müller soll vor Jahren geheiratet haben und nun anders heißen“, sagte Judith Klein, die die Suchaktion per Facebook-Post ins Leben gerufen hat, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Sie ist offenbar noch am Leben.“ Die neue Adresse und den Namen wolle ihr die Stadt in einem Brief mitteilen. Die telefonische Übermittlung sei aus Datenschutzgründen nicht erlaubt.

„Ja, die Ingrid ist schon vor 15 oder 20 Jahren ausgezogen“, sagt auch Nachbarin Gisela Henning. Die doppelte Wende der Geschichte ist offenbar perfekt. 

Fund bei Spaziergang auf Ameland

Und sie begann so: Bei einem Spaziergang an einem Strand auf Ameland, einer kleiner niederländischen Insel, macht die 41-jährige Frau aus Dortmund den überraschenden Fund gemacht.

Judith Klein dachte sich zunächst nicht viel dabei, als sie beim Strandspaziergang einen Brief im Sand fand. „Daneben lag eine zerbrochene Flasche“, berichtet die 41-Jährige. „Ich dachte, irgendein Kind hätte auf Ameland versucht, eine Flaschenpost loszuschicken.

„Hallo Flaschenpostfinder“

Trotzdem nahm sie das Schriftstück mit in ihr Hotelzimmer, um es genauer zu untersuchen. Erst da wurde ihr klar, was sie da gerade gefunden hat. „Hallo Flaschenpostfinder“, beginnt der vergilbte, verblasste Brief. „Mein Name ist Ingrid Müller und ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.

Ingrid schreibt, dass sie die Flaschenpost am 30. August 1976 in Borkum ins Meer geworfen hat. Und: „Ich wohne in der BRD, Dehmelstraße 4, 5000 Köln 30“ – eine Straße im heutigen Stadtteil Bocklemünd. In dem Haus wohnt Ingrid Müller schon lange nicht mehr, „Die Ingrid ist schon vor 15 oder 20 Jahren ausgezogen“, sagt Nachbarin Gisela Henning.

Viraler Hit auf Facebook

Auf Facebook wurde ihr Post zum viralen Hit. Bis zum Donnerstagabend wurde der Post 16.000 Mal geteilt. Viele Nutzer wünschten Klein  Glück bei der Suche gewünscht. Schon bald könnte Judith Klein ihre Antwort persönlich überbringen.

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