HautreizungenStadt Köln warnt vor den Raupen des Eichenprozessions-Spinners

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Der Kontakt mit den Haaren der Raupe führt zu Reizungen von Haut und Atemwegen.

Der Kontakt mit den Haaren der Raupe führt zu Reizungen von Haut und Atemwegen.

Köln – Erstmals seit vielen Jahren haben sich die Eichenprozessionsspinner wieder in größerer Zahl im Stadtgebiet ausgebreitet. Es handelt sich um eine Nachtfalterart, die für den Menschen nicht ganz ungefährlich ist.

Nach dem Schlüpfen des Schmetterlings bleiben die Haare der Raupe an Baustämmen haften. „Der Kontakt mit ihnen führt zu starken Reizungen und allergischen Reaktionen von Haut und Atemwegen“, warnt das Presseamt. In der Folge könnten Schwindelgefühl, Fieber und Müdigkeit auftreten. „In jedem Fall sollten Betroffene einen Arzt konsultieren“, rät die Behörde.

Raupe häutet sich mehrfach

Die bis zu fünf Zentimeter lange Raupe, die sich ausschließlich auf Stieleichen niederlässt, häutet sich bis zur Verpuppung sechsmal. Im Verlaufe ihres Wachstums bildet sie zusätzlich zu ihren sichtbaren Haaren winzige „Brennhaare“, die ein Eiweißgift enthalten. Damit schützt sie sich vor Feinden.

Bürger hatten die Stadtverwaltung auf den Befall mehrerer Eichen hingewiesen. Kontrollen ergaben, dass sich jeweils mehrere Raupennester an sieben Bäumen im Äußeren Grüngürtel südlich des Decksteiner Weihers befanden; ebenso wie an vier weiteren im Rodenkirchener Friedenswald.

Mitarbeiter des Grünflächenamtes gehen gemeinsam mit einer Fachfirma gegen die Schädlinge vor. Sie haben am Dienstag damit begonnen, die Raupen mit einem Spezialstaubsauger zu beseitigen, der auch für die Aufnahme von Asbeststaub geeignet ist. Die Arbeiten werden in den kommenden Tagen fortgesetzt.

Seit einigen Jahren verbreitet

In der Region komme der Eichenprozessionsspinner schon seit einigen Jahren vor. „Insoweit war mit einer Ausbreitung zu rechnen“, sagt der stellvertretende Leiter des Grünflächenamtes, Joachim Bauer. „Da wir in Köln vergleichsweise wenig Eichen haben, bereiten uns die Falter nur ein untergeordnetes Problem.“

Etwa jeder hundertste Straßenbaum ist eine Eiche, und auch in Parks und Wäldern wachsen sie allenfalls vereinzelt – mit Ausnahme des Königsforsts und der Wahner Heide. Laien verwechseln den Eichenprozessionsspinner häufig mit der Gespinstmotte, die Gehölze völlig kahlfrisst und sie komplett mit Netzen einspinnt. Diese Raupe, die in der Regel nicht auf Eichen nistet, ist für den Menschen völlig ungefährlich.

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