Die Katz leckt die Pute ab, der Hungk pisst in die Steckdose und Oma kippt mit der Eierlikörflasche in den Tannenbaum: Was für eine schöne Bescherung. Diese Weihnachtsgeschichte, humorvoll in einem Lied der Bläck Fööss erzählt, ist fast 40 Jahre alt. Und bringt Kinder immer noch zum Kichern.

Im Rathaus haben „Schöne Bescherung“ am Montagmorgen 550 Schülerinnen und Schüler zusammen mit Band-Mitgliedern der Bläck Fööss gesungen. Eine Weihnachtstradition: Seit 21 Jahren begleitet der Fööss-Gründer Bömmel Lückerath das Projekt „Wenn mir Kölsche singe zor Weihnachtszick“. „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, gerade den Kindern die kölsche Sprache, die kölsche Mentalität über die Lieder zu vermitteln“, sagte der Musiker.

Lehrerinnen führen Kinder über Singen an kölsche Sprache heran

Neun kölsche Weihnachtslieder studierten Kinder Kölner Grund-, Haupt-, Gesamt- und Förderschulen dafür ein. Chöre der KGS Fußfallstraße, der Montessori-Grundschule Am Pistorhof, der Albert-Schweitzer-Grundschule und der Förderschule Kolkrabenweg sangen mit den Profi-Musikern auf der Bühne. Das ist der Verdienst der Lehrerinnen Ruth Schäfers und Silke Dick vom Arbeitskreis „Brauchtum und Kultur“ des Schulamtes für die Stadt Köln.

Dick führt seit 20 Jahren die Kinder durch Singen statt Lesen einfacher an die kölsche Sprache heran. „Ich finde es sehr wichtig in Köln, den Kindern die kölsche Sprache nahezubringen“, sagte sie. Auch Bürgermeister Ralf Heinen sagte: „Kölsches Brauchtum ist nicht nur Karneval – auch Singen und die Pflege der kölschen Sprache.“

Das Konzert geht jedes Jahr über Brauchtumspflege hinaus: „Da fühlt meine eine richtig schöne Weihnachtsstimmung“, sagt Dick mit einem breiten Lächeln über die Aufführung im Rathaus. Ein kleines Weihnachtskonzertwunder gab es, als sich der Klüngelkopp-Klassiker, den es als Karnevals- sowie als Weihnachtsversion gibt, tatsächlich bewahrheitete: „Wenn am Himmel die Flocke danze“ sangen die Kinder, während draußen erneut Schnee die Dächer des Weihnachtsmarkts auf dem Alter Markt weiß bedeckte.

Nach zwei Jahrzehnten mit Bömmel Lückerath an der Gitarre und dem Mikro auf der kleinen Rathaus-Bühne bahnt sich allerdings eine Veränderung an. Diesmal begleitete ihn die nächste, auf den Karnevalsbühnen amtierende Generation. „Wir sind daran interessiert, dass die neuen Bläck Fööss dieses Projekt weiterführen“, sagte Lückerath. Die komplette Übergabe des Projekts soll dieses Konzert aber noch nicht dargestellt haben, versicherte Lückerath im Anschluss.

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Tim Attenberger

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Obwohl bereits Kafi Biermann wegen einer Erkrankung fehlte – er und Lückerath standen in der Vergangenheit stets Seite an Seite bei dem Mitsingkonzert. „Wir wollen das auf jeden Fall noch ein paar Jahre begleiten“, sagte Lückerath über die Zukunftspläne der beiden emeritierten Fööss dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ nach dem Mitsingkonzert.