„Eis essen geht eigentlich immer“So überleben Kölner Eisdielen und Eismanufakturen den Winter

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Zu sehen ist das Team der Eisdiele „Ais“ in der Kölner südstadt

Das Team der Eisdiele „Ais“ in der Kölner Südstadt

Um die kalte Jahreszeit zu überstehen, denken sich Kölner Eisdielen ausgefallene Eissorten aus.

Eis geht längst nicht nur im Sommer – findet die Eisdiele „Ais“ und bleibt den Winter über geöffnet. Saisonal angepasst werden 24 Sorten wie Zimt, Kürbis und Mandel angeboten, zudem erweitert die Eismanufaktur ihr Angebot um handgemachte Schokoladen-Kompositionen in Tafel- und Pralinenform sowie weitere Winter-Leckereien wie Poffertjes und warmes Kompott. Am Freitag (27. Oktober) präsentiert die Eisdiele ihr neues Sortiment.

Auf die Frage, wie Eisdielen den Winter überstehen, antwortet Rainer Winter, Inhaber der Eisdiele „Keiserlich“, lachend: „Gar nicht!“. Im Winter sei es unattraktiv, Eis zu verkaufen. Dennoch pflegen sie die Tradition, drei Tage vor Heiligabend Wintereis anzubieten. Im Angebot sind Eissorten wie Lebkuchen, Bratapfel und Spekulatius. In ihrer Filiale in Junkersdorf bieten sie dieses Jahr im Herbst erstmalig von Konditormeistern hergestellte Pralinen, Brüsseler Hefewaffeln und Plätzchen an. „Damit decken wir einen Teil der Kosten, aber nicht für den ganzen Winter“, sagt der Inhaber. Die Eisdiele „Keiserlich“ hat momentan noch geöffnet. Anfang Dezember verabschieden sie die Saison mit einer Aktion: „Zwei Kugeln zum Preis von einer“.

Deutschland hat den größten Eiskonsum in Europa

Die Kölner Eismanufaktur „Casa Vecchio“ produziert Eis für Eiscafés und den Handel, etwa für Automatenaufsteller. Dadurch betreiben sie ein „Ganz-Jahres-Geschäft“, so Ralf Casamassa, Inhaber der Eismanufaktur. Dennoch spüren sie den Saisonwechsel. „Warum die Deutschen im Winter kein Eis essen, darüber kann man stundenlang diskutieren“, meint er. Dennoch habe Deutschland den größten Eiskonsum in Europa, betont Casamassa. Im Winter produziert „Casa Vecchio“ vermehrt Nusssorten, darunter Mandel und Walnuss, sowie die Winterfavoriten Spekulatius, Zimt und Lebkuchen.

Die erst im Mai eröffnete Eisdiele „Süd und Salzig“ in der Kölner Südstadt, wappnet sich ebenfalls für den Winter. Das Eiscafé bleibt im Winter geöffnet. „Wir wissen noch nicht, was uns blüht. Das Thema Eis ist plötzlich weg und die Mieten hier sind hoch“, sagt Inhaber und Konditormeister Fabian Mertiens. Statt das Eissortiment zu erweitern, gibt es jetzt ein neues Frühstücksangebot. Dieses beinhaltet mehrere Kuchensorten, etwa Kürbis. „Man muss auf Social-Media aktiv sein, anders geht es nicht“, so Fabian Mertiens. Dort posten sie regelmäßig, was es Neues in der Eisdiele gibt.

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