Kölner S-BahnMann wird aus Liebe zu seiner Frau zum Exhibitionisten

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Der verurteilte Koch mit seiner Anwältin.

Köln – Wenig überzeugend klang nach Meinung des Amtsrichters die Begründung eines Angeklagten, warum er sich in einer S-Bahn gegenüber einer jungen Frau plötzlich entblößt hatte. Der aus Sri Lanka stammende Angeklagte wartet angeblich seit mehr als zehn Jahren darauf, dass seine Ehefrau zu ihm nach Deutschland einreisen darf.

Der 34-Jährige hatte sich erhofft, mit einem Behindertenausweis für die Einreise der Ehefrau bessere Karten zu haben. Da er körperlich ausgesprochen gesund und vital ist, hatte er sich für eine psychische Beeinträchtigung – eben exhibitionistische Verhaltensweisen – entschieden, mit der er den Antrag auf den Behindertenausweis belegen wollte.

Bereits mehrfach auffällig geworden

Da er nicht zum ersten Mal wegen ähnlicher Delikte auffiel und es mit der Einreise und dem Ausweis immer noch nicht klappte, verhängte das Gericht eine sechsmonatige Bewährungsstrafe. Nicht ohne den Angeklagten darauf hinzuweisen, dass er auf diese Weise sein Ziel nie erreichen werde: „So landen Sie eher im Gefängnis.“

Auf der Anklagebank hatte der Mann aus Asien mit gefalteten Händen und demutsvoller Geste nachdrücklich bei der jungen Frau um Entschuldigung gebeten: „Es ist mir alles so peinlich und tut mir furchtbar Leid.“ 

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