„Musikparade“ in der Kölner Lanxess-ArenaUkrainisches Militärorchester begeistert mit „Viva Colonia“

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Vorne Tänzerinnen dahinter ein Militärorchester

Musiker aus Tschernihiw konnten am Ende doch an der „Musikparade“ teilnehmen.

Außen- und Verteidigungsministerium haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit ein Orchester aus der Ukraine in Köln auftreten konnte.

Lange Zeit war es unklar, ob sie dabei sein würden. Eigentlich ist es nach 20 Jahren Tradition, dass ein Orchester aus der Ukraine bei der „Musikparade“ – mit der Militär- und Blasmusiker durch Deutschland touren – teilnimmt. Aber wegen des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine schien es dieses Jahr schlicht nicht möglich. Doch dann setzte das Außen- und Verteidigungsministerium alle Hebel in Bewegung, damit die Musiker aus der Stadt Tschernihiw, die etwa zwei Stunden von Kiew entfernt liegt, teilnehmen können.

Und so war das ukrainische Militärorchester am Sonntag in der Kölner Lanxess-Arena zu hören. Es präsentierte eine beeindruckende Darbietung eines ukrainischen Volksliedes, das als einziges des Nachmittags gesanglich begleitet wurde. Danach hatte das Orchester eine große Überraschung parat und spielte „Die Hände hoch zum Himmel“ und anschließend „Viva Colonia“, was zu einem nicht enden wollenden Applaus führte. Für die Kölnerinnen und Kölner, von denen viele nicht zum ersten Mal bei der Musikparade dabei waren, war dies nicht die einzige Besonderheit.

Lanxess-Arena: Songs speziell für Kölner Publikum

Denn auch „Du bes de Stadt“ von den Bläck Fööss erklang – gespielt vom schottischen Orchester in Kilts in einer Dudelsackversion. Bei der aktuellen Tournee kommen 350 Musiker aus sechs Nationen zusammen, um gemeinsam friedlich zu marschieren und zu musizieren. Um sie zu finden, reisten die Musikscouts um die Welt. Dabei entdeckten sie auch die „Big Friends Guggen Musik“ aus Malta, die mit ihrer Interpretation bekannter Songs wie „We Will Rock You“, „YMCA“ oder „Final Countdown“ den Bewährungstest erfolgreich bestanden.

Für gute Unterhaltung sorgte das Orchester der polnischen Marineakademie: Es spielte nicht nur die Musik aus „Star Wars“, sondern ließ auch „Darth Vader“ auf der Bühne marschieren. Das Gastgeberland wurde durch das seit 1931 bestehende Musikcorps Ufhausen vertreten, das „Friends“ als musikalisches Thema gewählt hatte. Und so schritten die Musizierenden mit dem Titelsong der gleichnamigen Serie vor das Publikum. Mit „Echte Fründe“ von den Höhnern waren auch sie speziell auf das Kölner Publikum eingestellt.

Fahnenträger der beteiligten Nationen vorne im Bild, dahinter ein Militärorchester

Die Musikparade 2023 in der Lanxess-Arena in Köln

Zum Schluss leitet ukrainischer Dirigent „Orchester der Nationen“

Das Orchester aus den Niederlanden, das zu den Besten seines Fachs gehört, nahm die Gäste mit auf eine Reise durch die vier Jahreszeiten –zum einen mit bekannten klassischen Kompositionen, zum anderen mit moderner Musik wie einem Song aus dem Disney-Film „Frozen“. Der Höhepunkt der Veranstaltung war das große Finale, bei dem sich alle Teilnehmenden zum „Orchester der Nationen“ zusammenschlossen, um unter der Leitung eines Dirigenten aus der Ukraine gemeinsam zu musizieren.

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