Sülz – Nach der fehlgeschlagenen Entführung des renommierten Kölner Rechtsanwalts Norbert Gatzweiler am Mittwochabend fahndet die Polizei nach dem Täter. Wie zu erfahren war, hat die Kripo mögliche DNA-Spuren des Entführers gesichert.

Die Ermittler konnten außerdem anhand von Gatzweilers Angaben ein Phantombild des Täters anfertigen, das zunächst nur in den eigenen Reihen zur Fahndung verbreitet wurde.

Das war geschehen

Gegen 20 Uhr am Mittwoch wollte Gatzweiler seine Kanzlei an der Weißhausstraße in Sülz verlassen, unmittelbar gegenüber des Justizpalastes. Vor dem Büro soll der Täter den 71-jährigen Strafverteidiger abgepasst und mit einer Pistole bedroht haben. Er zwang den Anwalt, auf dem Rücksitz seines grünen Jaguars Platz zu nehmen, der in der Tiefgarage geparkt war. Der Entführer setzte sich ans Steuer.

Vor der Ausfahrt an der Straße musste er den Wagen abbremsen, Gatzweiler nutzte die Möglichkeit zur Flucht. Er soll unverletzt geblieben sein. Der Täter fuhr mit dem Jaguar auf die Weißhausstraße, stellte das Fahrzeug aber wenige Meter weiter an der Ecke Rhöndorfer Straße ab und flüchtete zu Fuß.

Die Polizei sicherte später Spuren am Lenkrad und auf dem Fahrersitz.  Das Motiv des Täters ist noch unklar. Die Polizei prüft unter anderem, ob womöglich ein Mandant des Anwalts die Tat verübt oder in Auftrag gegeben haben könnte. Konkrete Hinweise darauf gibt es bislang allerdings nicht. Professor Norbert Gatzweiler gilt als einer der profiliertesten Wirtschaftsstrafverteidiger in Deutschland.