Dürener StraßeHenriette Reker beendet Diskussion um Flüchtlingsheim in Lindenthal

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Auf diesem Grundstück an der Dürener Straße soll ein Flüchtlingsheim entstehen.

Auf diesem Grundstück an der Dürener Straße soll ein Flüchtlingsheim entstehen.

Lindenthal – An der Dürener Straße 283 in Lindenthal wird eine Unterkunft für 60 Flüchtlinge gebaut – und nicht, wie von der Verwaltung beschlossen, nur 22. Das hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker entschieden. Es sind aber immer noch deutlich weniger als ursprünglich geplant.

Ende 2014 hatte der Rat ein Wohnheim für maximal 150 Menschen an der Dürener Straße beschlossen. Bei einer Informationsveranstaltung der Bezirksvertretung Lindenthal wurde die Zahl auf 120 Personen konkretisiert. Doch der Bau der Unterkunft verzögerte sich. Man habe erst die Vogel-Brutperiode und ein Artenschutzgutachten abwarten müssen, hatte die Stadt begründet. Vor einigen Wochen hatte die Verwaltung dann mitgeteilt, dass aus Denkmalschutzgründen nur ein eingeschossiges Gebäude für 22 Menschen entstehen könne. Ein größerer Bau würde in das grüne Denkmal Stadtwald eingreifen, zu dessen Fläche das Grundstück gehört, und auch die denkmalgeschützten Reste des Hofguts Kitschburg beeinträchtigen. Darüber waren Bezirkspolitiker und eine Willkommensinitiative empört.

Reker stellt sich gegen die Entscheidung der Verwaltung

Die Oberbürgermeisterin hat die Entscheidung der Verwaltung nun geändert. Denkmalpflegerische Belangen seien immer angemessen zu berücksichtigen, in diesem Fall überwiege aber das besondere öffentliche Interesse daran, den geflüchteten Menschen eine Unterkunft zu verschaffen, begründete Reker. Die Verwaltung habe aber – anders als von der Stadt Köln mitgeteilt – immer nur mit 60 Menschen geplant.

Lindenthaler Willkommensinitiative und Bezirkspolitiker begrüßten die Entscheidung. „Wir freuen uns darauf, die Menschen zu betreuen“, sagte Claus Otten vom Netzwerk Integration Lindenthal. „Die Entscheidung zeigt auch, dass der Denkmalschutz nicht in Stein gemeißelt ist, sondern dass es dort durchaus Ermessensspielraum gibt“, erklärte Friedhelm Hilgers (SPD). (se)

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