Millionen-InvestitionenAufwertungsprogramm für Chorweiler, Meschenich und Mülheim

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Der Pariser Platz in Chorweiler

Der Pariser Platz in Chorweiler

Köln – Die Konzepte versprechen nicht weniger als einen „Aufbruch“ in einem „unterschätzten Stadtteil“. Es gelte „Neuland zu entdecken“, heißt es im Entwicklungskonzept für Chorweiler. Es gehört zu einem ganzen Maßnahmenpaket, das der Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrates beraten hat und in der kommenden Woche abschließend im Stadtrat beschlossen wird.

Ein „integriertes Handlungskonzept“ verbindet bauliche mit sozialen, integrativen und bildungspolitischen Maßnahmen und soll zudem die Bewohner in Chorweiler, Blumenberg und Seeberg-Nord aktiv in die Entwicklung einbeziehen.

Als Ergebnis einer bislang in Köln ganz neuen Form von Bürgerbeteiligung wurden Beschlüsse zur Neugestaltung der zentralen Plätze in Chorweiler gefasst: Aus einem Parkplatz wird eine Mehrzweckfläche mit hoher Aufenthaltsqualität. Eine Betonpassage wird umgebaut, als Kletterwand nutzbar und mit einer Bühne ausgestattet. Der Pariser Platz soll durch einen Brunnen, Spielangebote und einem „Tisch der Nationen“ zu einer Attraktion werden.

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Am Abend stimmte auch die Bezirksvertretung Chorweiler zu, allerdings „mit Zähneknirschen“, wie ein Mitglied sagte. Einige der Kommunalpolitiker kritisierten, dass sie die Vorlagen erst viel zu spät bekommen hätten und sie generell nicht sonderlich in das Vorhaben einbezogen wurden. Daher ergänzten sie den Beschluss mit eigenen Wünschen, etwa einer zusätzliche Toilette und einem neuen Radschutzstreifen.

Humboldt-Gremberg, Kalk, Bickendorf, Westend und Ossendorf sollen folgen

Allein für die Umgestaltung der zentralen Plätze stehen mehr als acht Millionen Euro bereit. Für die Maßnahmen des „Integrierten Handlungskonzepts“ kommen weitere rund fünf Millionen hinzu. Die Stadt nutzt hier verschiedene Förderprogramme der Europäischen Union, des Landes NRW und des Bundes. Mindestens die Hälfte der Kosten wird über Zuschüsse gesichert, im Einzelfall können es bis zu 90 Prozent sein.

Nach dem gleichen Prinzip hat die Stadt zwei weitere Handlungskonzepte für die Bereiche Meschenich und Rondorf sowie Buchheim, Buchforst und Mülheim entwickelt. Auch ihnen hat der Stadtentwicklungsausschuss einstimmig zugestimmt. Geplant ist, dass solche Konzepte für fünf linksrheinische und fünf rechtsrheinische Sozialräume wirksam werden.

In wenigen Wochen sollen Programme für Humboldt-Gremberg und Kalk sowie den Bereich Bickendorf, Westend und Ossendorf vorliegen. Bis Herbst ist die Erarbeitung der Konzepte für Bilderstöcken sowie Höhenberg und Vingst vorgesehen. Bis Ende des Jahres folgen dann die Sozialräume Ostheim und Neubrück, Bocklemünd/Mengenich sowie Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil.

Führungen am Tag der Städtebauförderung

Baumaßnahmen, die im Rahmen des Förderprogramms „nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert werden, werden am heutigen Samstag, 13. Mai beim „Tag der Städtebauförderung“ präsentiert.

Ab 10 Uhr werden im Foyer des Wallraf-Richartz-Museums die Projekte „Lebenswertes Chorweiler“ und „Via Culturalis“ vorgestellt. Anschließend geht es zu den Orten des Geschehens: Ein Bus fährt nach Chorweiler. Wer sich mehr für die „Via Culturalis“ in der Innenstadt interessiert, kann sich von Martin Stankowski zum Thema „2000 Jahre Stadtgeschichte auf 800 Metern“ führen lassen. Die Teilnahme ist kostenlos.

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