Mit Böllern beschossenKölner Dom wird an Silvester eingezäunt

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Blick vom Deutzer Ufer auf den Kölner Dom

Köln – Außer Frage steht, dass kommendes Silvester rund um den Dom vieles anders sein wird als in den Vorjahren. Dafür sorgen schon allein Heerscharen an Journalisten aus aller Welt, die sich bereits angekündigt haben, um zu berichten, was Stadtverwaltung und Polizei aus den Übergriffen der vergangenen Silvesternacht gelernt haben.

Ein fertiges Konzept haben die Behörden dreieinhalb Monate vor Silvester zwar noch nicht in der Schublade. Man sei allerdings in guten Gesprächen und weit fortgeschritten, heißt es von allen Seiten.

Die wohl auffälligste Änderung: Der Dom werde mit 80 Metern Abstand umzäunt, teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit. Feuerwerkskörper dürften in diese Zone nicht mit hinein genommen werden, an den Einlassstellen würde kontrolliert. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass wie in den Vorjahren Böller und Raketen gegen die Kathedrale geworfen werden, die Gottesdienstbesucher stören und verängstigen könnten.

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Zaun für Polizei nicht notwendig

Die Polizei dagegen hält einen Zaun um den Dom nicht für notwendig. Auch Dompropst Gerd Bachner ist von der Idee nicht begeistert. Ein „ungehinderter Zugang für Gottesdienstbesucher“ sei essenziell, sagt er.

Vor dem Untersuchungsausschuss Silvester im Düsseldorfer Landtag hatte Stadtdirektor Guido Kahlen kürzlich zudem ausgeführt, das Dom-Umfeld solle besser beleuchtet und von mobilen Kameras gefilmt werden. Darüber hinaus habe die Stadt bei der Ausschreibung die Anforderungen an die Mitarbeiter des privaten Sicherheitsdiensts deutlich erhöht, der die Einsatzkräfte des Ordnungsamtes bei Sperrungen unterstützen soll, berichtete Kahlen im Ausschuss.

Ersthelfer sollen Prüfung ablegen

Wurde im Vorjahr nicht viel mehr vorausgesetzt als warme Kleidung, so müssen die Helfer künftig unter anderem eine Sachkundeprüfung bestanden haben, eine Ausbildung zum Ersthelfer besitzen sowie über gute Sprachkenntnisse und ein „adäquates Sozialverhalten“ verfügen. Außerdem sei den Sicherheitskräften die private Handy-Nutzung während der Dienstzeit untersagt, betonte Kahlen.

Schon im Januar hatte Oberbürgermeisterin Henriette Reker angekündigt, dass die Stadt bei den künftigen Jahreswechsel-Feiern als fiktiver Veranstalter ein Sicherheitskonzept für die Altstadt erarbeiten werde. In einem gemeinsamen Koordinierungsstab wollen Vertreter aller relevanten Behörden zudem während des Einsatzes künftig besser miteinander kommunizieren. Im Stab sollen alle relevanten Informationen zusammenfließen. Ab diesem Jahr soll auch die Hohenzollernbrücke für Fußgänger und Radfahrer gesperrt werden. Auf der Brücke war es an Silvester 2015 zu einem gefährlichen Gedränge gekommen.

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