Motte befällt SträucherWieder Gespensternetze in Köln entdeckt

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Die Raupen der Gespinstmotte, einer Schmetterlingsart, weben gespenstische Netze – als Schutz vor Fressfeinden. Das Phänomen tritt auch in Köln auf.

Köln – Mit weißen, gazeartigen Schleiern überzogene Büsche sieht man in den letzten Tagen wieder verstärkt in Köln: Die Raupen der Gespinstmotte haben sie gewebt.

Das Phänomen gibt es jedes Jahr. Peter Schmidt vom Grünflächenamt der Stadt Köln wird aber nicht müde zu erklären, dass die Raupen für Menschen ungefährlich seien. „Viele verwechseln sie mit dem Eichenprozessionsspinner", erklärt er. Die Raupen des Eichenprozessionsspinners sind in der Tat gefährlich und können allergische Reaktionen hervorrufen.

Gespinstmotte ist ungefährlich

Die Gespinstmotte hingegen ist harmlos. Die Schmetterlingsart wird lediglich 20 Millimeter groß. Im Herbst schlüpfen die Raupen und überwintern. Im Frühjahr fangen sie an, sich durch die Blätter von Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäumen, durch Weiß- und Rotdorn sowie Pfaffenhut zu fressen. Als Schutz vor Fressfeinden weben sie die gruseligen Netze: Damit sie nicht entdeckt werden und selbst als Mahlzeit enden. 

Die kahlgefressenen Stellen an den Pflanzen sehen schlimmer aus, als sie sind: Beim zweiten Blattaustrieb Ende Juni wächst das Grün wieder nach. Dann sind die Schmetterlinge, zu denen sich die Raupen entwickeln, bereits geschlüpft und die Motte kann den Bäumen und Sträuchern nichts mehr anhaben.

Dieses Jahr sind die Raupen später dran

Bislang hat Peter Schmidt vom Grünflächenamt nur wenige Anfragen erhalten, es werden aber erfahrungsgemäß in den nächsten Wochen immer mehr. Dieses Jahr seien die Raupen später als üblich. Grund ist das „kalte, lange Frühjahr“, erläutert Schmidt.

Schwerpunkte des Mottenbefalls im Stadtgebiet gibt es übrigens nicht. Da die Pflanzen, die die Raupen zum Fressen gern haben, ziemlich gleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt sind, verteilt sich auch das Auftreten der Gespinstmotte. 

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