NeubauVeedelskirche in Köln-Bilderstöckchen wird abgerissen

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  • Die Kirche St. Monika in köln-Bilderstöckchen wird abgerissen.
  • An ihrer Stelle soll ein Neubau für ein Soziales Zentrum errichtet werden.

Bilderstöckchen – Dass sich eine Kirche hinter den beigefarbenen Mauern an der Ludwigsburger Straße in Bilderstöckchen-Süd verbarg, fällt Passanten nicht unbedingt auf den ersten Blick auf. Doch das Flachdach-Ensemble mit mehreren Ebenen ist tatsächlich die 1969 erbaute Kirche St. Monika.

Ihre Tage sind allerdings gezählt – denn das Gotteshaus soll einem Sozialen Zentrum Platz machen. So wird dort der benachbarte Kindergarten des Sozialdienstes Katholischer Männer (SKM) neue und größere Räume erhalten; auch bezahlbare seniorengerechte Wohnungen sind geplant.

Für den Neubau arbeitet die Gemeinde eng mit SKM und SKF, dem Alten- und Krankenpflegeverein Longerich sowie der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft zusammen, die das Grundstück bereits per Erbpacht-Vertrag übernommen hat.

Die Kirche St. Monika mit mittigem Altar und der Orgel, die bald in Nippes stehen könnte.

Die Kirche St. Monika mit mittigem Altar und der Orgel, die bald in Nippes stehen könnte.

Den Abschied hat sich der katholische Kirchengemeinde-Verband Nippes/Bilderstöckchen, „Kirche im Veedel“, nicht leicht gemacht. „Wir sind seit fast acht Jahren mit den Überlegungen zugange“, erläutert Christine Trauzenberg. Sie wohnt in Sichtweite der Kirche und hatte in den 1960ern bei den Vorbereitungen für den Bau mitgewirkt.

„Ganz viele Menschen haben damals mitgeholfen, Basare zugunsten des Neubaus veranstaltet und Geld gespendet. Auch für die Orgel haben wir viel zusammengetragen, denn wir haben immer gesagt, als kleine Gemeinde sollten wir keine Schulden machen.“

Der Abschied nach mehr als 45 Jahren fällt ihr schwer. „Wir versuchen, zumindest das Inventar unterzubringen und nichts fortzuwerfen, das ist uns ganz wichtig. Ebenso, dass anstelle der Kirche etwas Soziales entsteht.“

Die Orgel könnte die Nippeser Kirche St. Marien übernehmen. Vor einigen Wochen beging die Gemeinde bei einer Andacht die Profanierung der Kirche; also die rituelle Entweihung. Die Gottesdienste finden zukünftig in der Kapelle der Weißen Väter statt, nur rund 100 Meter entfernt. Dort war man in den Vorjahren bereits mehrfach mit Messfeiern zu Gast.

Zum über Jahre gereiften Beschluss mehrerer Gemeinde-Gremien bei Zustimmung des Erzbistums trugen auch die Probleme mit dem Gebäude bei. „Die Fußbodenheizung war schon seit 2012 defekt, aber die schadhafte Stelle nicht zu ermitteln. Wir saßen bei Gottesdiensten manchmal bei fünf, sechs Grad hier drin“, so der Küster Sascha van Schrick. Zudem sei das Dach marode. „Irgendwann haben wir uns gesagt, das lohnt sich nicht mehr.“ Einen Zeitplan für den Abbruch und Neubau gebe es noch nicht.

Neubau auch am Baudriplatz in Nippes

Auch in Nippes plant die katholische Gemeinde ein größeres Bauvorhaben: Das Pfarrheim St. Marien am Baudriplatz aus der Nachkriegszeit soll durch einen Neubau ersetzt werden; es gibt jedoch noch keinen konkreten Zeitplan. Im rund 3,6 Millionen Euro teuren „Haus der Kirche“ entstehen sechs Wohnungen und eine Kinderarzt-Praxis; auch Pfarrbüros, Café, Bücherei und Veranstaltungsräume finden Platz.

Zudem geplant sind Arbeiten an der St.-Marien-Kirche selbst: Im vor rund 30 Jahren letztmals instandgesetzten Gotteshaus werden Dach und Fenster erneuert sowie Wasserschäden beseitigt. Im Herbst soll die Einrüstung beginnen. Während der Arbeiten finden die Gottesdienste in St. Heinrich und Kunigund am Schillplatz statt; auch als „Klangraum Kunigunde“ bekannt.

Die evangelische Kirchengemeinde Mauenheim/Weidenpesch will ihre 1951 erbaute Erlöserkirche mit benachbartem Wohntrakt an der Derfflingerstraße abbrechen. Bis dahin wohnen dort noch übergangsweise drei Flüchtlings-Familien.

Für 7,5 Millionen Euro entstehen eine dreigruppige Kindertagesstätte und zwölf Wohnungen. Den Mauenheimer Gemeindestandort an der Nibelungenstraße – mit der Philipp-Nicolai-Kirche und der bisher zweigruppigen Kita – will die Gemeinde aufgeben, das Grundstück verkaufen.

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