Johannes-Giesberts-Park in NippesHundebesitzer demonstrieren gegen Verlegung der Hundewiese

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Herrchen und Hunde stehen mit Protestschildern im Park.

Mit Schildern haben rund 60 Hundebesitzer gegen die Pläne protestiert.

Rund 60 Hundebesitzer haben gegen eine mögliche Verlegung und Verkleinerung der Hundewiese im Johannes-Giesberts-Park protestiert.

Sie wollen ihre gewohnte Hundewiese im Johannes-Giesberts-Park an gewohnter Stelle und in unveränderter Größe behalten – das machten rund 60 Hundebesitzer bei ihrer abendlichen Mahnwache im Park gemeinsam mit ihren Vierbeinern deutlich: Mit Schildern wie „Uns leev Wiese“ oder „Die Hundewiese muss erhalten bleiben!“ posierten sie mit ihren Hunden auf der als Freilauffläche ausgewiesenen Grünfläche in der Mitte des weitläufigen Areals.

Hintergrund des Protests ist eine Beschlussvorlage des Amtes für Landschaftspflege und Grünflächen an die Bezirksvertretung Nippes, die Hundewiese zu verlegen und zu verkleinern. Diese sollte zunächst auf der letzten Bezirksvertretungssitzung des Jahres behandelt werden; die Verwaltung zog sie aber vor Beginn der Sitzung wieder zurück – dem Vernehmen nach, weil es im Hintergrund politische Unstimmigkeiten gegeben hatte.

Köln-Nippes: Flächentausch von Bolzplatz und Hundewiese vorgeschlagen

Der Beschlussvorschlag sah vor, den Standort der Hundewiese mit dem des bisherigen Bolzplatzes im östlichen Bereich des Parks, in der Nähe des Aufgangs zur Amsterdamer Straße, zu tauschen. Die derzeitige Hundefreilauffläche ist mit rund 22.000 Quadratmetern recht großzügig dimensioniert; das Areal mit dem darin liegenden Bolzplatz kommt nur auf rund 8000 Quadratmeter. Bei einem Flächentausch würde die Hundewiese also um rund zwei Drittel verkleinert, zudem läge sie näher an der vielbefahrenen Amsterdamer Straße. Die Hundefreilauffläche wird erfahrungsgemäß sehr stark genutzt und ist bei Hundefreunden sehr populär; von morgens bis abends trifft man dort eigentlich immer Mensch und Hund an.

Allgemeiner Hintergrund für die Überlegungen zum Flächentausch sind die Umgestaltungspläne für den Johannes-Giesberts-Park: Der Park soll einen attraktiven Spielplatz, neue Wegebeziehungen, Sportmöglichkeiten sowie Flächen für den Umwelt- und Naturschutz erhalten. Im Frühjahr fand hierzu eine Bürgerbeteiligung vor Ort und über das Online-Beteiligungsportal „Meinung für Köln“ statt. Auch bei dieser erwies sich das Thema Hundefreilauf unter den Teilnehmenden als sehr kontrovers.

Zahlreichen Forderungen nach einem Erhalt der Hundewiese in jetziger Form standen Stimmen für eine Verkleinerung und/oder Verlegung gegenüber, sowie für eine physische Abgrenzung der Hundewiese zum nördlich benachbarten Spielplatz, dessen Aufwertung und Attraktivierung bereits fest beschlossen ist. Hintergrund ist die Sorge um mögliche Konflikte zwischen spielenden Kindern und Hunden. Andere Nutzer forderten mehr Hundetüten-Spender und -Mülleimer sowie eine stärkere Kontrolle der Leinenpflicht im übrigen Park, außerhalb der Freilauffläche.

Würde der Bolzplatz auf die Fläche der derzeitigen Hundewiese ziehen, wäre zudem eine Vergrößerung der Fußballspielfläche möglich. Am jetzigen Bolzplatz-Standort nahe der Amsterdamer Straße wäre eine Vergrößerung dagegen nicht machbar, da der Standort zu nahe an der Wohnbebauung liegt; hier genießt die Sportanlage lediglich Bestandsschutz.

Hundebesitzer von Verlegungsplänen der Hundewiese im Johannes-Giesberts-Park überrascht

Bei einem Flächentausch von Bolzplatz und Hundewiese wäre zugleich der Spielplatz automatisch von der Hundefreilauffläche getrennt. Allerdings würde auch bei den aktuellen Ausbauplänen für den Spielplatz die Hundewiese nicht mehr ganz unmittelbar an den Kinderspielbereich grenzen: Zwischen den Klettertürmen mit Rutschen und der Hundefreilauffläche ist ein gepflasterter Streifen mit Bänken zum Sitzen und als Treffpunkt geplant, zudem eine Calisthenics-Anlage für altersübergreifendes Fitnesstraining.

„Es ist ein riesiges Thema bei uns“, erläutert Christian Planck, der die Kundgebung der Hundefreunde mitorganisiert hat. „Im Prinzip ist eine Verlegung der Hundewiese schon seit 2005 in der Debatte, lange bevor ich selbst hierhin gezogen bin.“ Von den Verlegungsplänen sei auch er dennoch kalt überrascht worden. „Zunächst hieß es, die Hundewiese sei von den Maßnahmen zur Umgestaltung des Giesberts-Parks nicht betroffen, und dann steht auf einmal sowas in der Vorlage.“ 

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