ProzessMohamed T. muss für elf Jahre in Haft

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Für den Mord an seiner Frau muss ein Mann für elf Jahre in Haft.

Für den Mord an seiner Frau muss ein Mann für elf Jahre in Haft.

Köln – Die beiden Kinder (2 und 8) schliefen nebenan, als Mohamed T. seine Frau tötete. Er schnitt der 26-Jährigen mit einem Steakmesser die Kehle durch. Elf Jahre muss er ins Gefängnis für eine Tat, bei der „eine Menge Hass im Spiel gewesen sein muss“, wie der Vorsitzende Richter Heinz Hemmers in der Urteilsbegründung sagte.

Der 27-Jährige gewährte während des Prozesses nur spärliche Einblicke in das, was in ihm vorgeht. Bei der Suche nach den Gründen ließ er die Kammer bis zuletzt im Dunkeln und berief sich auf Erinnerungslücken.

Eifersucht spielte definitiv eine große Rolle in der Beziehung – und in der Tatnacht, dem 12. November 2011. Diana T. hatte sich in den Wochen zuvor einem anderen zugewandt, sich offenbar nach Dutzenden gewalttätigen Ausrastern ihres Mannes endlich dazu entschlossen, ihn zu verlassen. Das mögen die Gründe sein für die Tat eines Mannes, dem der psychiatrische Gutachter eine narzisstische Persönlichkeit und eine eingeschränkte Frustrationstoleranz bescheinigt. „Vielleicht“, so der Vorsitzende Richter, „wollte Diana an jenem Abend aber auch einfach nicht so wie Sie.“ Mohamed T. weiß angeblich nicht mehr, dass er seiner Frau in den Bauch stach und sie dann so lange würgte, bis sie das Bewusstsein verlor.

Der rechtsmedizinische Gutachter ist sich in diesem Punkt ganz sicher. Als Diana T. ohnmächtig im Wohnzimmer auf dem Boden lag und die Klinge eines kleinen Schälmessers bereits verbogen war, holte sich Mohamed T. das Steakmesser und zog es fünfmal über ihren Hals. Die Verletzungen gingen durch bis zur Wirbelsäule. Dass Diana T. ihn zuerst mit dem kleinen Messer bedroht haben soll, glaubt die Kammer Mohamed T. zwar, es ist jedoch unstrittig, dass der 27-Jährige zu jedem Zeitpunkt die Oberhand hatte. Sein Verteidiger Lukas Pieplow spricht von einem „Kontrollverlust“ seines Mandanten, von einem „Wutsturm“ – ausgelöst in dem Moment, als seine Frau mit dem Messer vor ihm stand.

Für Außenstehende – die Mutter der Getöteten, die Nachbarn – war nicht nachvollziehbar, warum Diana T. ihren Mann immer wieder in Schutz nahm, wenn er im Rausch auf sie einschlug. „Es war eine fatale Beziehung, geprägt von gegenseitiger Abhängigkeit“, sagte Monika Müller-Laschet, die Diana T.s Mutter als Nebenklägerin vertritt. Ihre Kollegin Barbara Schafgan-Herrmann sagte zu Mohamed T.: „Was sie ihren Kindern angetan haben, wird die beiden ihr Leben lang begleiten.“

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