Meschenich – Die Ortsumgehung Meschenich ist seit Jahrzehnten geplant. Aber immer wieder wurde der Bau der Straße hinausgeschoben. Ungeklärt war bislang vor allem, wie die letzten Kilometer der neuen Straße bis zur Autobahn und zum Eifeltor geführt werden sollen.

Nun hat der Landesbetrieb Straßen NRW Lösungen ausgearbeitet und der Bezirksvertretung vorgestellt. Vorausgegangen war eine siebenjährige Planungsphase; bereits im Frühjahr 2008 hatte das Bundesverkehrsministerium den Landesbetrieb beauftragt, diese Fortführung der Ortsumgehung, quasi das „Endstück“ , als eigenständiges Projekt zu bearbeiten.

Erste ist die beste Variante

Marion Worms vom Landesbetrieb Straßen NRW erläuterte und bewertete die aktuellen Pläne im Stadtbezirksparlament. Demnach ist die Variante eins, die in der Grafik rot eingezeichnet ist, aus der Sicht des Landesbetriebes die beste Lösung. Sie weise die geringsten Belastungen für Mensch und Umwelt aus. Die Verkehrsführung sei gut, und auch in punkto Wirtschaftlichkeit sei die Trasse eins die beste Wahl. Bei der Variante zwei wäre ein Damm notwendig, Variante drei würde ein Waldstück zerschneiden.

Die favorisierte Linienführung verlässt beim Rondorfer Ortsteil Höningen die B51 (Brühler Landstraße) und kreuzt die Landstraße 92 . Ein Teil der L92 wird somit überflüssig und soll zukünftig nur noch als Wirtschaftsweg und Anliegerstraße zum Einsatz kommen. Die neue Trasse verläuft dann an Höningen vorbei und stößt auf die Straße „Am Eifeltor“. In dem Bereich soll die „B51n“ vierspurig ausgebaut werden. Die neue Strecke ist 2,7 Kilometer lang.

Es sind keine Brücken notwendig. Nur die Überführung der Autobahn 4 im Bereich der Anschlussstelle soll verlängert werden.

Abwägung der Interessen

In der Bezirksvertretung kritisierte vor allem Grünenchef Manfred Giesen, dass die Trasse so nah an Höningen vorbei führe. Deshalb sei dort ein Lärmschutzwall wahrscheinlich, entgegnete Marion Worms. Für die Anlieger und die Kleingärtner, die dort ihre Parzellen haben, werde es in Zukunft sicher nicht „schöner“ werden, sagte sie. Aber es sei eine Abwägung aller Interessen notwendig gewesen.

Als Grund für die lange Planungsphase der letzten Kilometer bis zur Autobahn nannte Marion Worms zahlreiche Abstimmungsgespräche insbesondere mit den Verkehrsministerien sowie verschiedene Studien und Gutachten zur Umweltverträglichkeit. Die jetzt vorgestellten Vorplanungen habe das Bundesministerium erst in diesem Jahr genehmigt.

Projekt im Bundesverkehrswegeplan 2016

Das neue Endstück der Meschenicher Ortsumgehung ist notwendig, um die Kreisstraße K 27 zu entlasten. Falls keine neue Trasse gebaut würde, müsste die kleine Straße den Verkehr aufnehmen, der von Süden kommt und in Richtung Eifeltor fließt. Das sei ohne Behinderung und Gefahren nicht möglich, bekräftigte Marion Worms.

Vor allem die Meschenicher Bürger warten seit Jahrzehnten auf die Ortsumgehung, die künftig „B51n“ heißen und im Westen um Meschenich herum gebaut werden soll. Bislang führt die Brühler Landstraße, also die alte B51, mitten durch den Ort. Das bedeutet vor allem wegen des Lkw-Verkehrs eine erhebliche Verkehrs-, Lärm- und Schadstoffbelastung für die Bewohner.

Nach den bisherigen Verzögerungen und Vertröstungen mögen die Anwohner kaum noch an den Bau der Umgehung glauben. Dennoch: Aktuell sei das Projekt im Bundesverkehrswegeplan 2016 aufgelistet, sagt Frank Laufenberg vom Landesbetrieb Straßen auf Nachfrage.

Planungen öffentlich

Vom Donnerstag, 12. Oktober, bis Mittwoch, 10. November, werden die Planunterlagen im Stadthaus in Deutz öffentlich ausgelegt und sind auch im Internet einzusehen. Bürgerinnen und Bürger können bis zum 24. November schriftliche Anregungen und Bedenken im Stadthaus einreichen.

In einer eigenen Bürgerveranstaltung stellt der Landesbetrieb Straßen NRW das Trassen-Projekt am Montag, 19. Oktober, allen Interessierten vor. Die Diskussions- und Informationsveranstaltung findet von 19 Uhr an in der Aula der Grundschule Meschenich, Ketteler Straße 14, statt.

www.strassen.nrw.de