SpitzelaffäreKölner Polizei sagt mutmaßlich bespitzelten Beamten Hilfe zu

Lesezeit 2 Minuten
Polizei_symbolbild_schriftzug

Symbolbild

  • Die mutmaßlich bespitzelten Polizisten müssen nicht befürchten, dass die Aufnahmen von RTL ausgestrahlt werden.
  • Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Polizistin, eine RTL-Journalistin und einen Kameramann.

Köln – Nachdem eine junge Polizistin über Wochen hinweg ihre Kollegen heimlich bei der Arbeit gefilmt haben soll, hat die Polizei Köln den betreffenden Beamten die volle Unterstützung zugesagt. Polizeipräsident Jürgen Mathies hat seine Direktion Zentrale Aufgaben damit beauftragt, die Beamten „bei der Wahrung ihrer Interessen zum Schutz der Persönlichkeitsrechte zu unterstützen“.

Nach jetzigem Stand müssen sie aber nicht befürchten, dass RTL die Aufnahmen auch ausstrahlt. Der Kölner Sender hat der Staatsanwaltschaft am Montag Datenträger übergeben, die das vollständige Bildmaterial enthalten sollen. Dies habe RTL aus eigener Initiative getan, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer.

Der Sender betont, es sei zu keinem Zeitpunkt ein Vertrag zwischen der beschuldigten Polizistin und RTL abgeschlossen worden. Es gebe keine schriftliche Fixierung über eine Zusammenarbeit. Im Übrigen arbeite man bei der Aufklärung eng mit den Ermittlungsbehörden zusammen.

Alles zum Thema Polizei Köln

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Polizistin, eine RTL-Journalistin und einen Kameramann wegen des Anfangsverdachts der Verletzung von Privatgeheimnissen beziehungsweise einer Beihilfe oder Anstiftung dazu. Der 26-jährigen Beamtin auf Probe droht die Entlassung.

Die zuständige Polizei Düsseldorf geht Hinweisen nach, wonach sie ihre Kollegen bereits seit zwei Monaten heimlich gefilmt haben soll. Was mit den Aufnahmen geschehen sollte, ist nach wie vor unklar. RTL verweist auf Recherchen für ein neues investigatives Format. Ziel sei es gewesen zu dokumentieren, welchen Bedingungen Polizisten ausgesetzt seien. Es gebe Hinweise auf „erheblichen Arbeitsdruck und Stress in der Belegschaft sowie zum Teil Übergriffe und Respektlosigkeiten gegenüber Polizisten im Einsatz“.

KStA abonnieren