Taxi-DienstleisterUber kommt vorerst nicht nach Köln

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Die Stiftung Warentest warnt Autofahrer davor, sich mit Uber einzulassen.

Die Stiftung Warentest warnt Autofahrer davor, sich mit Uber einzulassen.

Berlin/Köln – Die Expansion des umstrittenen Fahrdienst-Vermittlers Uber in Deutschland gerät nach dem heftigen Gegenwind aus der Taxibranche ins Stocken. Zu Berlin, Hamburg, München, Frankfurt und Düsseldorf kämen vorerst keine weiteren Städte hinzu, bestätigte das Unternehmen der „Wirtschaftswoche“. Damit verschwindet fürs erste auch Köln von der Karte des umstrittenen Dienstleisters. Wie in anderen Städten befürchten auch die Kölner Taxi-Fahrer unlautere Konkurrenz durch Fahrer im Dienste der US-Amerikaner.

Zugleich stellte ein Sprecher am Samstag klar: „Uber stellt die Expansion in Deutschland nicht ein.“ Allerdings könne Uber in den Städten, in denen der Dienst uberPOP zu 35 Cent pro Kilometer angeboten werde, nicht so schnell wachsen, „wie das aufgrund der Nachfrage eigentlich nötig wäre“, räumte er ein. „Einen generellen Anwerbestopp für Partner-Fahrer“ gebe es allerdings auch in diesen Städten nicht. „Die 35-Cent-Regel erlaubt nur ein begrenzt nachhaltiges Geschäft“, zitierte das Magazin einen Uber-Vertreter.

Neben seinem Limo-Service vermittelt das kalifornische Unternehmen auch Fahrgäste an private Fahrer. Dieser Dienst ist schon weltweit in die Schlagzeilen geraten. Der Taxi-Branche ist das Angebot seit längerem ein Dorn im Auge. Der Vorwurf ist, dass sich Uber damit wettbewerbswidrig verhält, da sich die Fahrer nicht an Regeln des Personenbeförderungsgesetzes halten. Taxi-Unternehmer erreichten in Deutschland mehrere Gerichtsentscheidungen, die das Geschäftsmodell von Uber einschränkten.

Daten von 50.000 Fahrern entwendet

Unbefugte haben sich derweil Zugriff auf Daten von rund 50 000 Fahrern des umstrittenen Fahrdienst-Vermittlers Uber verschafft. Es handele sich um Namen und Führerschein-Nummern von Fahrern aus verschiedenen US-Staaten, erklärte Uber in einem Blogeintrag am späten Freitag.

Fragen könnte das lange Zögern von Uber mit der Mitteilung aufwerfen: Der Zugriff Unbefugter sei bereits Mitte September festgestellt worden, hieß es. Ereignet habe er sich Mitte Mai. Uber reichte auch eine Klage gegen Unbekannt ein. Das Unternehmen machte in der Mitteilung keine weiteren Angaben etwa zu den Umständen des Datenzugriffs. Es sei aber bisher kein Missbrauch festgestellt worden, hieß es. Die betroffenen Fahrer bekommen Unterstützung von einem Dienst, der hilft, die digitale Identität im Netz zu kontrollieren. Uber war erst vor einigen Wochen in die Diskussion wegen seiner Datenschutz-Politik geraten. Unter anderem hatte sich eine Journalistin beschwert, dass ein ranghoher Uber-Mitarbeiter in New York ohne ihre Erlaubnis auf ihre Fahrt-Daten zugegriffen habe. Uber betonte, man nehme den Datenschutz sehr ernst, der Mitarbeiter sei bestraft worden. (ksta, dpa)

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