Technische Hochschule KölnNeuer Campus für 320 Millionen Euro geplant

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So könnte der zentrale Campusplatz einmal aussehen.

Köln – Wie eine Festung steht das Ingenieurwissenschaftliche Zentrum (IWZ) mitten auf dem Deutzer Campus der Technischen Hochschule Köln (TH Köln). Das IWZ ist ein Symbol dafür, wie sich das Gelände von Deutschlands größter Fachhochschule gegenüber den Stadtteilen Deutz und Kalk, an deren Grenze es liegt, abschottet.

Mit einem Bebauungsplan, den Stadt, TH und Land in den kommenden zehn bis 15 Jahren für 320 Millionen Euro umsetzen wollen, soll das Areal nun auch für die Nachbarn zugänglicher gestaltet werden.

Campus als integrierter Teil der Stadt Köln

„Der neue Campus soll Teil der Stadt sein und nicht ausgrenzen“, sagte die Leiterin des Stadtplanungsamts, Anne Luise Müller, bei einer Informationsveranstaltung in der TH Köln.

Das gut 40 Jahre alte Gebäude-Ensemble, das derzeit von 10.000 Studenten genutzt wird, gilt in großen Teilen als abgenutzt. Sanitäranlagen, Heizung, Brandschutz und Dämmung entsprechen nicht mehr heutigen Vorgaben. Daher sollen – bis auf die Bibliothek und der Altbau im Norden des Geländes – alle Gebäude abgerissen und durch neue ersetzt werden. Im Mittelpunkt des Plans, den die Architektenbüros KSG und Loidl entworfen haben, steht der zentrale Campusplatz.

Zentraler Campusplatz

Im Norden wird der Entreéplatz einen Eingangsbereich zur Hochschule bilden, von dem in Richtung Süden die Campusallee verläuft. Am westlichen Rand der Hochschule soll ein Kreativquartier entstehen, in dem Wohnungen und Gewerbe – etwa hochschulnahe Einrichtung – untergebracht werden können.

Der Start des Projektes musste immer wieder verschoben werden, weil Grundstücke der Feuerwehr, der Abfallwirtschaftsbetriebe und eines Sozialhauses im Nordosten des Areals aufgekauft werden mussten und sich die Verhandlungen in die Länge zogen. Wenn alles gut geht, könnte nun der Rat über den Bebauungsplan 2019 entscheiden und 2020 die ersten Bagger rollen.

Baubeginn mit Hörsaalgebäude und IT-Zentrum

Zunächst soll ein Hörsaalgebäude im Osten und ein IT-Zentrum an der Betzdorfer Straße entstehen. Anschließend werden Mensa und Seminargebäude gebaut. Im Mittelpunkt des letzten Bauabschnittes steht dann der Abriss des IWZ. Wann das genau sein wird, darauf wollte sich der Martin Brans, vom Bauherrn, dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, nicht genau festlegen.

Unklar ist derzeit auch, ob das Bauwerk gesprengt oder Stockwerk für Stockwerk abgetragen werden muss. Eine Herausforderung für die Planer ist unter anderem die Heizungsanlage im 13. Stock des IWZ, die so wuchtig ist, dass sie vermutlich mit Hilfe eines Hubschraubers abtransportiert werden muss.

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