Höckes AnwaltVosgerau bleibt Dozent – Studierende kündigen Protest an Universität Köln an

Lesezeit 2 Minuten
Universität Köln Hauptgebäude Außenaufnahme.

Linke Hochschulgruppen haben zu einem Protest am Montag, 29. April vor dem Hauptgebäude am Albertus-Magnus-Platz aufgerufen.

Der Jurist und AfD-Anwalt Ulrich Vosgerau darf seinen Privatdozent-Titel behalten: Nun regt sich Unmut in manchen Hochschulgruppen.

Nach einem dreimonatigen Überprüfungsverfahren hat die juristische Fakultät der Universität zu Köln am Dienstag (23. April) auf ihrer Webseite eine knappe Begründung dafür geliefert, weshalb ihr Privatdozent Ulrich Vosgerau seinen Titel behalten darf: Die Jura-Professoren befanden, dass es „aus rechtlichen Gründen keinerlei Veranlassung gibt, die Lehrbefugnis zu entziehen.“

Björn Höcke (M), Vorsitzender der Thüringer AfD, kommt zur Fortsetzung seines Prozesses vor dem Landgericht, vorn sein Anwalt Ulrich Vosgerau.

Björn Höcke (M), Vorsitzender der Thüringer AfD, kommt zur Fortsetzung seines Prozesses vor dem Landgericht, vorn sein Anwalt Ulrich Vosgerau.

Nun regt sich bei Hochschulgruppen Unmut in den sozialen Medien. Der Sozialistisch-Demokratische Studierendenverband (SDS) hat am Freitag auf Instagram eine Kundgebung für Montag, 29. April um 11.30 Uhr am Albertus-Magnus-Platz vor dem Hauptgebäude angekündigt.

Ulrich Vosgerau: Jura-Studierende kritisieren knappe Begründung der Fakultät

In ihrer Stellungnahme kritisiert die linke Hochschulgruppe gewachsene Universitätsstrukturen, in denen einmal vergebene Titel kaum wieder zu entziehen seien und in der die Professorenschaft gegenüber anderen Gruppierungen in den Universitäten deutlich mehr Mitbestimmungsrecht habe.

Alles zum Thema Universität zu Köln

Auch die Hochschulgruppe „Arbeitskreis kritischer Jurist*innen“ verurteilt die Entscheidung ihrer Fakultät und schließt sich dem Protest an. In ihrer Stellungnahme heißt es auf Instagram: „Wir sind wütend. (...) Die knappe Begründung verdient diesen Namen nicht. Gemäß § 13 Abs. 3 der Habilitationsordnung, kann die Lehrbefugnis widerrufen werden, wenn das Vertrauen oder das Ansehen, das die Stellung der Person erfordert, verletzt wurde. Sind nicht sowohl das Vertrauen als das Ansehen der Stellung verletzt, wenn ein Privatdozent an einem Treffen von Rechtsextremen teilnimmt, in dem die Vertreibung deutscher Staatsbürgerinnen gefordert wird?“

Daher fordern die Jura-Studierenden den „sofortigen Entzug der Lehrerlaubnis“ und schließen sich dem Aufruf des SDS Köln an. 

KStA abonnieren