11.11. bis AschermittwochVersicherung bietet „Jeckenschutz“ für Karneval an

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In der Karnevalszeit wird so mancher Jecke ein wenig unvorsichtig. (Archivbild)

In der Karnevalszeit wird so mancher Jecke ein wenig unvorsichtig. (Archivbild)

Köln – Ausgerechnet die Versicherungsgruppe „Die Bayerische“ hat ihr Herz für Jecke entdeckt – auch die am Rhein. Die Bayern bieten einen speziellen „Jeckenschutz“ für die tollen Tage. Dahinter steckt eine mit Extras aufgepeppte Unfallversicherung. Ähnliches hatte die Provinzial Rheinland schon vor zwei Jahren getestet – und wieder eingestellt.

Seit dem 11.11. und bis Aschermittwoch kann man mit der Police Kurzzeit-Schutz für Unfälle – beispielsweise durch einen Sturz – erwerben. Eine Zahnzusatzversicherung bis 2000 Euro, bis zu 100 Euro, falls Dokumente verloren gehen – nur nach einer Anzeige bei der Polizei – und Schutz bei Unfällen unter Alkoholeinfluss bietet das Paket der Bayerischen dazu. Für alles rund ums Auto ist sie aber nicht zuständig.

Beim genauen Hinsehen wenig ratsam

Was nach einem Rundum-sorglos-Paket klingt, ist beim genauen Hinsehen wenig ratsam. So kritisieren die Experten vom Verbraucherportal Finanztip.de den hohen Preis. 5,99 Euro verlangt die Bayerische – und zwar pro Tag der Laufzeit. Das heißt, wer sich von Weiberfastnacht bis Veilchen-Dienstag schützen will, zahlt rund 36 Euro. Laut Finanztip.de sind aber gute Unfall-Versicherungen für das gesamte Jahr schon ab 120 Euro erhältlich. Der Karnevalsaufschlag fällt also happig aus. Zudem liegt die Versicherungssumme bei maximal 50 000 Euro, was im Vergleich ein niedriger Wert ist.

Krankentransporte nach Hause werden bei der Bayerischen nur innerhalb Deutschlands finanziert. Wer also dem Karneval in Venedig einen Besuch abstatten will, müsste selber zahlen. Dazu kommt, dass Unfallversicherungen nur bei bleibenden Schäden einspringen. Ein gebrochener Arm nach dem Schunkel-Unfall bringt Schmerzen, aber keine Versicherungsleistung.

Generell kann man sagen, dass Unfallversicherungen – mit welchem Beiwerk auch immer – nur sinnvoll sind, wenn wirklich ein erhöhtes Risiko besteht. Wer zum Beispiel in den Ski-Urlaub aufbricht, Reiten lernt, zu den dynamischeren Radfahrern gehört und ähnliche Hobby betreibt, kann sich über eine solche Extra-Absicherung Gedanken machen. Behandlungen bei normalen Verletzungen zahlt dagegen schlicht die eigene Krankenkasse.

Senioren, die schwere Folgen aus Stürzen befürchten, können eine Unfallversicherung abschließen – oft erhalten sie aber wenig gute Angebote. Eltern können auch ihre Kinder über eine solche Police versichern, wenn sie ein besonderes Risiko sehen. Wichtiger ist aber – und das gilt gerade im Karneval für alle – eine private Haftpflichtversicherung. Denn diese versichert Schäden, die man selbst oder die eigenen Kinder bei anderen anrichten.

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