VegetationsbeginnKöln erreicht am Montag die Grünlandtemperatur – so früh wie selten

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Krokusse in der Kölner Flora. Der Jahresanfang war so mild wie schon lange nicht mehr.

Krokusse in der Kölner Flora. Der Jahresanfang war so mild wie schon lange nicht mehr.

Der Frühling hat in Köln begonnen – zumindest laut eines meteorologischen Wertes, der den Beginn der Wachstumsphase markiert.

Unser Klima wird durch die Erderwärmung immer milder, und das wirkt sich auch auf die heimische Natur aus. Durch die in den vergangenen Wochen vergleichsweise hohen Temperaturen ist das Wachstum der Vegetation bereits Mitte Februar für die Jahreszeit weit vorangeschritten. Es blühen nicht nur Schneeglöckchen, Krokusse und Narzissen, sondern auch viele andere Pflanzen zeigen schon grüne Triebe – insbesondere im gemäßigten Kölner Klima.

Wie weit der Frühling schon ist, lässt sich sogar meteorologisch bestimmen – und zwar mit der Grünlandtemperatur. Die Grünlandtemperatur oder auch Grünland-Temperatur-Summe ist besonders in der Agrarmeteorologie von Bedeutung. Landwirte können sich hieran orientieren, wenn es in Mitteleuropa um den Beginn der Feldarbeit geht. Der Wert kann unabhängig vom meteorologischen Winter, der erst Ende Februar zu Ende ist, bestimmt werden.

Wetter in Köln: Grünlandtemperatur knackt Marke von 200

Für die Grünlandtemperatur werden alle positiven Tagesmitteltemperaturen seit Jahresbeginn aufaddiert. Aufgrund des geringeren Sonnenstandes werden diese im Januar noch mit dem Faktor 0.5 und im Februar mit 0.75 multipliziert. Eine wichtige Schwelle ist die Marke von 200 Grad, die allgemein als Vegetationsbeginn angesehen wird. 

Wie der Kölner Hobby-Meteorologe Frank Heinrich über seinen Kanal Köln-Wetter.app im Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter, meldet, wurde am Montag (19. Februar) diese Marke erreicht.

Der Wert wurde demnach an der Wetterstation Köln-Süd gemessen.  

Das Besondere: Laut dem meteorologischen Dienst wurde die Grünlandtemperatur von 200 in diesem Jahr mit dem 19. Februar so früh wie noch nie erreicht. Auch Kachelmannwetter meldet am Montag eine Grünlandtemperatur von 200 Grad in Köln. 

Ob der Zeitpunkt dieses Wertes einen Rekord darstellt, lässt Kachelmannwetter offen, auch aus der angehängten Grafik lässt sich dies nicht eindeutig herleiten. Zumindest sei es „mal wieder sehr früh im Jahr“, so die Meteorologen. 

Forsythien blühen im Kölner Süden

Ob Rekord oder nicht, klar ist: Es wird am Rhein insgesamt immer milder. Zum Post von Kachelmannwetter schreibt ein User, im Kölner Süden würden bereits die ersten Forsythien blühen.

Laut Wetter Online haben sich nun die Böden soweit erwärmt, dass sie den aufgenommenen und gespeicherten Stickstoff wieder verarbeiten und dem Pflanzenwachstum zur Verfügung stellen können. Ab einem Wert von 200 Grad blühen tatsächlich Forsythien und Osterglocken, ab 400 setzt die Vorblüte der Birke ein. Es folgt ab 500 die Kirschblüte und ab 700 Grad Apfelblüte und Löwenzahn.

Den meisten Menschen dürfte die Grünlandtemperatur oder Grünland-Temperatur-Summe kein Begriff sein. So schreibt ein User unter den X-Post von Kachelmannwetter: „Was es nicht alles gibt!“ Jemand anders meint: „Hab ich noch nie von gehört. Danke!“ Ein anderer Kommentar lautet, so werde es eben schneller bunt in der Natur. (cme)

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