Kölner Läufer erzielen wertlose Spitzenzeiten

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Martin Hoffmann

Martin Hoffmann

Die guten Leistungen werden nicht in die Bestenlisten aufgenommen.

Köln - Jörg Kölsch, der Hürdentrainer des Leichtathletik-Teams der Deutschen Sporthochschule Köln (LT DSHS), war überrascht: „Zum Saisonauftakt hätte ich meinen Athleten solche Zeiten niemals zugetraut.“ Bei den Meisterschaften des Kreises Köln in der Halle der Sporthochschule schafften Martin Hoffmann (7,86 Sek.) und Stephan-Markus Schöl (7,97 Sek.) über 60 Meter Hürden persönliche Bestzeiten. Doch die Freude über diese Zeiten währte nur kurz. Nach einer Überprüfung der Zeitmessanlage stellte sich heraus, dass die Leistungen nicht elektronisch, sondern halbautomatisch festgehalten wurden.

Ein technischer Fehler der Anlage führte zu diesem Dilemma. Da keine Ersatz-Anlage zur Verfügung stand und eine Reparatur kurzfristig nicht machbar war, entschieden die Kreis-Verantwortlichen, bei den späteren 60-Meter-Flachsprints wie im Hürdenlauf zu verfahren. Es wurde also weiterhin halbautomatisch gestoppt. Das führte zunächst zu erstklassigen Zeiten: Unter anderem Phillip Imhoff (6,79 Sek.) und Cornelius Brueckner (6,84 Sek.) bei den Männern, Anne Kewitz (7,46 Sek.) bei den Frauen sowie Esther Cremer (7,79 Sek.), Saskia Dick (7,78 Sek.) und Janina Kölsch (7,74 Sek.) in den Nachwuchswettbewerben erzielten ausgezeichnete Zeiten. Doch dann kam bei den Aktiven und Trainern am späten Samstagabend der Schock. Frank Hamm, der LVN-Vizepräsident Wettkampfsport, ließ die erzielten Zeiten streichen. Das bedeutet: Die Leistungen erscheinen weder in den Bestenlisten noch gelten sie als Qualifikation für die bevorstehenden Westdeutschen und Deutschen Meisterschaften.

Es gab aber auch Erfreuliches: Die Kölner Siebenkämpferinnen präsentierten sich zum Saisonauftakt bereits von ihrer besten Seite - und waren in den Sprungwettbewerben nicht von der defekten Zeitmessanlage abhängig. Kerstin Heinen (LT DSHS) übertraf erstmals in ihrer Karriere im Weitsprung die Sechs-Meter-Marke und qualifizierte sich mit 6,12 Metern für die deutschen Hallen-Meisterschaften am Karnevalswochenende in Karlsruhe. Lina Kippels (TuS Köln rrh.), gerade der Jugendklasse entwachsen, verbesserte sich als Hochsprung-Siegerin auf 1,69 Meter. Für eine weitere gute Leistung der Titelkämpfe sorgte Kabelo Kgosiemang im Hochsprungwettbewerb der Männer. Der Afrika-Meister aus Botswana überquerte 2,05 Meter und scheiterte anschließend nur knapp an 2,10 Meter. Kgosiemang machte sich damit zu seinem 20. Geburtstag das schönste Geschenk selbst. Er trainiert zurzeit am internationalen Trainings-Stützpunkt ATC und wird von Wolfgang Ritzdorf betreut. Im letzten Jahr brachte er es immerhin auf eine Bestleistung von 2,16 Metern.

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