Experte für rheinische MusikgeschichteKlaus Wolfgang Niemöller ist tot

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Prof. Klaus Wolfgang Niemöller (l.) empfängt 200g den Rheinlandtaler von  Winfried Schittges.

Prof. Klaus Wolfgang Niemöller (l.) empfängt 200g den Rheinlandtaler von Winfried Schittges.

Der ehemalige Direktor des Musikwissenschaftlichen Instituts der Kölner Uni wurde 94 Jahre alt.

Als Direktor des Musikwissenschaftlichen Instituts der Kölner Uni (1983 bis 1994) war Klaus Wolfgang Niemöller in diesen Jahren eine maßgebliche Stimme seiner Profession. Dies auch deshalb, weil er seinerzeit und danach in langen Jahren als Emeritus im hiesigen und im rheinischen Musikleben als Autor und Referent beharrlich präsent war. Nun ist der gebürtige Gelsenkirchener im Alter von 94 Jahren an seinem langjährigen Wohnort Köln gestorben.

Klaus Wolfgang Niemöller starb mit 94 Jahren

Dort hatte er bereits in den 50er Jahren – bei Karl Gustav Fellerer – studiert und promoviert. 1969 folgte die Habilitation mit einer Arbeit über die Musikpflege und den Musikunterricht an den deutschen Lateinschulen vom ausgehenden Mittelalter bis zum 17. Jahrhundert. Von 1975 bis 1983 wirkte Niemöller als Ordinarius für Musikwissenschaft an der Uni Münster. Er war auch Vorsitzender des Kölner Joseph-Haydn-Instituts Köln und der Robert-Schumann-Forschungsstelle Düsseldorf sowie Präsident der Gesellschaft für Musikforschung. 1976 wurde er ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.

Hauptarbeitsgebiete des versierten und aktiven Cellisten waren Musiktheorie und Musikpflege vom Mittelalter bis zur frühen Neuzeit, Musikgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, deutsche Musiktraditionen in Osteuropa und interdisziplinäre Ansätze. Und immer wieder widmete er sich der Kölner und der rheinischen Musikgeschichte, zu der er neue Quellen erschloss und auswertete. In diesem Metier war er gefragter Gesprächspartner einschlägiger Interessenten, denen er bereitwillig und freundlich Auskunft gab. Hier wird er fortan spürbar fehlen. (MaS)

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