Nach antisemitischen StatementsMusikunternehmen BMG trennt sich von Roger Waters

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09.05.2023, Köln: Konzert von Roger Waters in der Lanxess Arena.

Foto: Michael Bause. Waters trägt ein schwarzes T-Shirt, hält einen Zeigefinger in die Höhe.

Roger Waters während seines Konzerts im Mai 2023 in Köln

Laut einem Bericht des US-Magazins „Variety“ hat das Unternehmen mit Sitz in Berlin seinen Vertrag mit dem Pink-Floyd-Mitgründer aufgelöst.

Einem Bericht des US-Branchenmagazins „Variety“ zufolge soll sich BMG von Roger Waters trennen. Grund sind wohl Waters israelfeindliches Engagement im Rahmen der BDS-Kampagne und seine prorussischen Aussagen zum Ukrainekrieg. Vor allem in Deutschland wurde dem ehemaligen Kopf von Pink Floyd immer wieder antisemitische Hetze vorgeworfen. Als er vor einem Jahr auf Einladung Russlands vor dem UN-Sicherheitsrat sprach, bezeichnete Waters die russische Attacke auf die Ukraine als „nicht unprovoziert“.

Die in Berlin ansässige Musiktochter von Bertelsmann verwaltet seit 2016 die lukrativen Songrechte Waters. Doch bereits im vergangenen Jahr lehnte der damals frisch gebackene BMG-CEO Thomas Coesfeld die Veröffentlichung von Waters Neuaufnahme des Pink-Floyd-Klassiker „The Dark Side of the Moon“ ab.

Der englische Querkopf hatte sich im November 2023 in einem Interview mit Glenn Greenwald darüber beklagt, dass BMG ihn „gefeuert“ habe. Im selben Gespräch relativierte er den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober – und gab ihm noch im gleichen Atemzug seinen Segen: Man wisse nicht, was sie, die Hamas, dort getan hätten, behauptete der 80-Jährige kontrafaktisch. Um sich daraufhin selbst zu befragen: „Aber war es gerechtfertigt, dass sie sich der Besatzung widersetzen?“ Waters Antwort: „Yeah.“

Waters irrlichternde Aussagen sind es wohl auch, die bis dato den geplanten Verkauf von Pink Floyds wertvollem Songkatalog verhindert haben. Laut „Variety“ schwebt den Musikern ein Preis von 500 Millionen Dollar vor. Die potenziellen Interessenten halten sich jedoch zurück.

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