Prince eingeäschertBruce Springsteen eröffnet New-York-Konzert mit „Purple Rain“

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  • Der Leichnam von Prince ist im engen Freundes- und Familienkreis eingeäschert worden.
  • Die Todesursache ist immer noch unklar.

Chanhassen – Im kleinen Kreis haben Familie, Freunde und Musikerkollegen am Samstag Abschied von dem vor zwei Tagen überraschend verstorbenen Popstar Prince genommen. Der Leichnam des 57-Jährigen wurde in einer privaten Zeremonie eingeäschert, wie seine Managerin Anna Meacham am Samstag erklärte.

Superstar Bruce Springsteen ehrte Prince bei seinem Konzert in New York am Samstagabend. Ohne viel Worte begannen der „Boss“ und seine E-Street-Band ihren Gig mit „Purple Rain“. Das Publikum feierte den Song frenetisch.

Das Rätselraten über die Todesursache des exzentrischen Musikers hielt unterdessen an. Eine Obduktion erbrachte zunächst keine Hinweise auf einen Suizid, eine Überdosis Drogen oder ein Verbrechen. Prince sei bei einer „privaten, schönen Zeremonie (...) liebevoll verabschiedet worden“, erklärte die Managerin. Der Bestattungsort werde „privat“ bleiben.

Abschiedskonzert für Fans

Zugleich kündigte sie ein Konzert an, bei dem die Fans Abschied von ihrem Idol nehmen können. Ein Datum hierfür werde noch bekannt gegeben. Die Ergebnisse der Obduktion zur Todesursache des Künstlers würden nicht vor Ablauf eines Monats feststehen, bekräftigte Meacham. Zuvor hatte der Polizeichef des Verwaltungsbezirks Carver County in Minnesota, Jim Olson, gesagt, es gebe „zu diesem Zeitpunkt keinen Grund zu glauben, dass dies ein Suizid war“.

Bei der vierstündigen Obduktion seien auch keine Spuren von äußeren Einwirkungen gefunden worden. Hinweise auf einen Drogenmissbrauch gebe es nach derzeitigen Erkenntnissen ebenfalls nicht, teilte eine Sprecherin des zuständigen Gerichtsmediziners mit.

Prince feierte noch Genesung

Prince Sheila E.

Sheila E., Bandmitglied und Ex-Verlobte von Prince, in Paisley Park

Der leblose Körper des Musikers war am Donnerstag auf seinem Anwesen Paisley Park in Chanhassen, einem Vorort der Großstadt Minneapolis, gefunden worden. Die Website „TMZ“ hatte berichtet, Prince sei sechs Tage vor seinem Tod wegen einer Überdosis in einem Krankenhaus behandelt worden. Nach der ungeplanten Zwischenlandung seiner Maschine am Freitag vergangener Woche in der Stadt Moline im US-Bundesstaat Illinois sei ihm dort im Krankenhaus ein Gegenmittel gegen eine Überdosis an Opiaten gespritzt worden, schrieb „TMZ“ unter Berufung auf „zahlreiche Quellen“ in Moline. Entgegen der Empfehlung der Ärzte sei Prince nicht 24 Stunden zur Beobachtung in der Klinik geblieben, sondern habe sie bereits nach drei Stunden wieder verlassen.

In der vergangenen Woche hatte es dagegen in Medienberichten geheißen, Prince sei wegen einer Grippe in das Krankenhaus gebracht worden. Demnach fühlte er sich nach einem Konzert in Atlanta derart unwohl, dass sein Privatjet in Moline zwischenlanden musste. Am vergangenen Wochenende lud Prince dann rund 200 Fans auf sein Anwesen ein, um seine Genesung zu feiern. Er habe den Fans versichert, dass es ihm besser gehe, schrieb die Zeitung „Star Tribune“. Den Gästen habe er zugerufen: „Wartet noch ein paar Tage, ehe ihr eure Gebete verschwendet.“

Spekulationen um Nachlass

Der Tod des 57-Jährigen hatte weltweit Bestürzung hervorgerufen. Zahlreiche Prominente wie Sängerin Madonna, Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger und US-Präsident Barack Obama würdigten Prince als einzigartigen Musiker. Als Hommage an den US-Superstar wird dessen Film „Purple Rain“ (1984) in den kommenden Tagen in mehr als 150 Kinos in den USA gezeigt. Das gleichnamige Album gilt vielen als eines der besten Alben der Pop-Geschichte.

Prince Trauer

Trauer um Prince in Minneapolis

Ein erst posthum veröffentlichtes Interview des Popstars mit dem Magazin „Rolling Stone“ heizte unterdessen erneut Spekulationen über einen gigantischen musikalischen Nachlass unveröffentlichter Musik im „Tresor“ des Ausnahmekünstlers an. Er habe den Musiklabels nie „die besten Songs“ gegeben, sagte Prince in dem 2014 geführten Gespräch. „Es gibt Songs im Tresor, die niemand je gehört hat“ - darunter mehrere unveröffentlichte Alben. Der Komponist Brent Fischer, der lange mit Prince zusammenarbeitete, schätzte in einer BBC-Dokumentation von 2015, dass 70 Prozent der Kompositionen unveröffentlicht blieben.

Prince wurde mit seiner innovativen und virtuosen Musik in den 80er Jahren zum Weltstar. Seine Hits wie „1999“, „Girls & Boys“, „Little Red Corvette“ und „Kiss“ heizten weltweit auf Partys die Stimmung an. (afp)

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