"Extra 3"-ModeratorEhring: „Wir haben Erdogan schon härter rangenommen“

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"Extra 3"-Moderator Christian Ehring

  • Die NDR-Satiresendung "Extra 3" sorgte mit einem Video zum türkischen Präsidenten Erdogan für viel mediales Aufsehen.
  • Erdogan bestellte sogar den deutschen Botschafter ein - Berlin aber verwies auf die Pressefreiheit in Deutschland.
  • Moderator Christian Ehring spricht über die "verrückte Woche".

Köln – Herr Ehring, das Satirevideo über den türkischen Präsidenten Erdogan ist inzwischen fünf Millionen Mal geklickt worden, Ihre NDR-Sendung „Extra 3“ diese Woche feierte ein Allzeit-Quotenhoch mit 800 000 Zuschauern. Hätten Sie das vorhergesehen?

Die Reaktionen nach der Sendung Mitte März waren erst im Rahmen des Üblichen, auch im Netz. Das hat sich dann durch die türkische Reaktion erst so richtig aufgebaut – und wir hatten danach wirklich eine total verrückte Woche.

Ihre Sendung lebt von der Provokation, wird Ihnen bei den Reaktionen in sozialen Netzwerken und auch sonst schon mal mulmig. Oder werden Sie sogar bedroht?

Natürlich werde ich im Netz beschimpft, die Reaktionen zum Erdogan-Song waren aber nicht harscher als sonst, und viele Kritiker können noch nicht mal das gegen mich gerichtete Wort „Drecksau “ richtig schreiben. Von daher habe ich keine Angst. Jeder Hauptschullehrer lebt gefährlicher als ich. Von den Journalisten in der Türkei gar nicht erst zu reden.

Sie wohnen mit Ihrer Familie in Düsseldorf und treten an diesem Samstag nach dem Hype in Langenfeld auf. Fühlt sich das anders als als sonst?

Nein. Und es gibt sogar noch Restkarten.

Wie war denn die Reaktion auf die nachgelieferte türkische Version?

Da ist nichts mehr aus der Türkei gekommen. Vielleicht hat der Präsident inzwischen einfach bessere Berater. Im Netz wird aber immer noch rege diskutiert. Wir haben Erdogan im Übrigen schon wesentlich härter rangenommen, der hat sich bloß unsere Mediathek noch nicht komplett angesehen.

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