LeichtathletikLeena Günther löst WM-Ticket

Lesezeit 3 Minuten
Leena Günther (vorn) überzeugte zuletzt bei der Junioren-Gala in Mannheim und einem Sprinttest. BILD: VON DER LAAGE

Leena Günther (vorn) überzeugte zuletzt bei der Junioren-Gala in Mannheim und einem Sprinttest. BILD: VON DER LAAGE

Köln –  - Für Sprinterin Leena Günther (LG ASV Deutsche Sporthochschule Köln) hat das Zittern ein Ende. Die Vierte der diesjährigen Jugend-Hallenmeisterschaften wurde am Mittwoch von den Verantwortlichen des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV) in das 71-köpfige Aufgebot berufen, das vom 8. bis 13. Juli im polnischen Bydgoszcz an den U-20-Weltmeisterschaften teilnimmt. „Nach der Leistungssteigerung bei der DLV-Junioren-Gala in Mannheim, die als entscheidender Wettkampf für ein WM-Ticket galt, hat sich Leena Günther die Nominierung mehr als verdient“, erklärte ihr Kölner Heimtrainer Andreas Gentz erfreut. Ihm war es gelungen, dass seine Athletin beim bisher wichtigsten Saisonrennen topfit an den Start ging.

Die Kölnerin, die noch der B-Jugendklasse angehört, steigerte sich bei ihrem 100-Meter-Triumph im B-Finale auf 11,86 Sekunden und war damit drittschnellste deutsche Nachwuchs-Sprinterin. Beim internationalen Saisonhöhepunkt in Polen gehört sie zum DLV-Staffelaufgebot. Der Kölner Stützpunkttrainer Jörg Kölsch, der bei der DLV-Junioren-Gala Leena Günther und auch seine Tochter Janina Kölsch (Dritte im B-Finale / 11,97 Sekunden / persönliche Bestzeit) betreute, war zunächst sehr verärgert. „Es war schon eine Unverschämtheit, dass Leena Günther trotz ihrer Steigerung keine Bewährungschance erhielt“, erklärte der Coach.

Die Verbandsverantwortlichen und der zuständige Bundestrainer überdachten ihre Entscheidung aber nochmals und luden die LG-Sprinterin für den nächsten Tag zu einem zusätzlichen Staffeltest ein. Dort hinterließ Leena Günther auf der Gegengeraden des zweiten DLV-Staffelquartettes einen starken Eindruck und sicherte sich im letzten Augenblick doch noch das begehrte WM-Ticket. Dass die Athletin von Andreas Gentz eine exzellente Staffelläuferin ist, hat sie schon mehrfach im Quartett ihres Klubs unter Beweis gestellt. Immerhin gehört die Kölner Staffel in diesem Sommer zu den Anwärtern auf den deutschen Meistertitel, der bei den nationalen Titelkämpfen vom 18. bis 20. Juli in Berlin vergeben wird.

Die in Köln bei LG-Trainer Andreas Gentz trainierende Dreispringerin Michaela Egger aus Österreich befindet sich weiterhin in guter Form. Beim 14. Weseler Springermeeting übertraf die 24-jährige LG-Athletin erneut die 13-Meter-Marke und belegte im Gesamtergebnis mit ihrer besten Weite von 13,11 Meter den dritten Platz. Michaela Egger zeigte sich nach der guten Vorstellung im „Auestadion“ für die Anfang Juli in Rimini stattfindenden World Games und für die am 29. Juli stattfindenden österreichischen Staatsmeisterschaften bestens gerüstet. Bei den nationalen Titelkämpfen geht die Wahlkölnerin als Titelverteidigerin an den Start.

Im Dreisprungwettbewerb der Männer, bei dem Altmeister Charles Friedek (Team ReferenzNetzwerk Leverkusen) mit 17,04 Meter erstmals in diesem Sommer die geforderte B-Norm für die Olympischen Spiele in Peking übertraf, stellte Rudolf Helpling (LG ASV Deutsche Sporthochschule Köln) mit 15,72 Metern seine persönliche Jahresbestleistung ein. Obwohl er aus beruflichen Gründen nicht mehr so intensiv trainieren kann wie in den vergangenen Jahren, belegte er damit Rang vier. „Bei den deutschen Meisterschaften in der kommenden Woche in Nürnberg wollen wir versuchen, die anderen Medaillenkandidaten ein wenig zu ärgern“, so Helpling-Coach Andreas Gentz.

KStA abonnieren