Mehr Theater in Beuel

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Das Gelände der Halle Beuel im Rechtsrheinischen wird künftig mehr ins Zentrum des Bonner Theatergeschehens gerückt. BILD: BEU

Das Gelände der Halle Beuel im Rechtsrheinischen wird künftig mehr ins Zentrum des Bonner Theatergeschehens gerückt. BILD: BEU

Ein Blick ins Programm zeigt, die Vielfältigkeit des Angebotes.

Bonn - In der neuen Spielzeit soll im rechtsrheinischen Stadtgebiet mehr Theater gemacht werden. „Das Gelände der Halle Beuel wird künftig mehr ins Zentrum des Bonner Theatergeschehens gerückt“, so Jochen Zulauf, Pressesprecher des Theaters. Auf dem Gelände der ehemaligen Jutespinnerei befindet sich neben den Probebühnen und Werkstätten des Theater Bonn die Halle Beuel mit zwei Raumbühnen und variabler Bestuhlung - bis zu 250 Plätzen pro Bühne, - in denen Schauspiel-, Opern- oder Tanzinszenierungen mit außergewöhnlichen und zum Teil experimentellen Bühnenräumen gezeigt werden. Hier passiert viel, fernab von Oper und Schauspielhaus auf der linken Rheinseite.

Ein Blick in das Programm zeigt die Vielfältigkeit des Angebotes. Bis 23. April 2004 war hier Martin Sperrs Theaterstück „Jagdszenen aus Niederbayern“ zu sehen. Darüber hinaus gibt es als Spielstätte den Alten Malersaal mit rund 150 Sitzplätzen, in dem mit Beginn der neuen Generalintendanz von Klaus Weise unter anderem Inszenierungen für Zuschauer ab fünf Jahren gezeigt werden.

Familienstück

Zur Zeit ist hier das Familienerfolgsstück „Pettersson, Findus und der Hahn“ von Sven Nordquvist auf dem Spielplan. Am 27. und 29. Mai 2004 hält das Choreographische Theater von Johann Kresnik Einzug in den Alten Malersaal: Unter dem Titel „Six Pack“ erarbeiten sechs Tänzer mit ihren Kollegen sechs zwanzigminütige Choreographien, die an einem Abend gezeigt werden.

Eine weitere, aber weitaus kleinere Bühne gibt es im Lampenlager, in dem Liederabende, Lesungen und kleinere Inszenierungen aufgeführt werden. Die Schauspieler Susanne Bredehöft, Verena Bukal, Anke Zillich und Juan Carlos Lopez zeigen hier den Liederabend „Absinth“ mit Liedern aus den 20er und 30er Jahren. Ebenfalls im Lampenlager zeigt das Erinnerungstheater, eine von der Theaterpädagogik geleitete Laientheatergruppe von Senioren, am 29. und 30. Mai 2004 den Szenenabend „Wartesaal Erinnerung“, in dem die Senioren ihre Kindheits- und Jugenderinnerungen szenisch umsetzen.

Während der „Biennale Bonn : New York“ vom 12. bis 20. Juni 2004 wird die Halle Beuel das Zentrum für die Schauspielvorstellungen der New Yorker Theatergruppen sein. So ist dort vom 17. bis 20. Juni diesen Jahres die international renommierte „Wooster Group“ mit ihrer Phèdre-Inszenierung „To You, The Birdie!“ zu sehen. Im Alten Malersaal zeigt beispielsweise das „Target Margin Theater“ am 13. und 14. Juni die Vorpremiere der Uraufführung von „People Are Wrong!“ Am 3. Juli hat dann in der Halle Beuel die Kinderoper „Die drei Rätsel“ von Detlev Glanert Premiere.

Klassiker der Dramatik

Nach der Sommerpause wird Generalintendant Klaus Weise (Inszenierung) mit seinen Ausstattern Martin Kukulies (Bühne) und Fred Fenner (Kostüme) zwei weitere Stücke in der Halle Beuel zur Aufführung bringen: „Phädra“ von Jean Racine (Premiere am 8. Oktober 2004) und „Der Würgeengel“ von Karst Woudstra (Premiere am 16. Oktober 2004). Einen Klassiker der zeitgenössischen Dramatik präsentiert gibts es dann am 25. Februar nächsten Jahres in der Halle Beuel zu sehen: Johann Kresnik inszeniert „Roberto Zucco“ von Bernard-Marie Koltès.

Der Alte Malersaal präsentiert am morgigen Samstag, 8. Mai, eine Uraufführung des israelischen Choreographen Ruby Edelmann. Er wird mit den Tänzerinnen und Tänzern des Choreographischen Theaters Johann Kresnik einen Abend inszenieren, der sich mit dem Israel-Palästina-Konflikt auseinander setzt. (VR)

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