CDU-PolitikerinGüler kündigt Kurswechsel in der Integrationspolitik an

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Serap Güler

Düsseldorf – Die Kölner CDU-Politikerin Serap Güler will neue Schwerpunkte in der Integrationspolitik setzen. Das kündigte die in Marl geborene Tochter türkischer Zuwanderer im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ an. Künftig werde es „weniger Symbolpolitik“, aber „mehr strukturelle Verbesserungen“ geben, sagte Güler. „Mir ist es vor allem wichtig, dass wir die Belange der Menschen mit Einwanderungsgeschichte ernst nehmen und sie für unser Land und unsere Politik gewinnen. Ihr Lebensmittelpunkt ist hier, das müssen sie zuerst akzeptieren“, erklärte die Unions-Frau.

Güler hatte bereits im Büro des neuen NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet gearbeitet, als dieser zwischen 2005 und 2010 Integrationsminister in der Administration von Jürgen Rüttgers (CDU) war. Künftig ist der FDP-Politiker Joachim Stamp ihr Chef, der zum Integrationsminister berufen wurde. Die fachpolitische Zusammenarbeit mit dem Liberalen sei in der Vergangenheit „immer gut und fair“ gewesen, sagte Güler. „Ich habe seine Arbeit immer sehr geschätzt und freue mich deshalb, diese wichtige Aufgabe mit ihm gemeinsam anpacken zu dürfen.“

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Güler will sich nun besonders dafür einsetzen, gegen Benachteiligungen von Zuwanderern im Bildungswesen und auf dem Arbeitsmarkt vorzugehen. Eine „besondere Herzensangelegenheit“ sei für sie aber auch „der Umgang mit der ersten Generation, die in den letzten Jahren leider so gut wie vergessen wurde“.

Härtere Gangart

Der Islamverband Ditib muss sich auf eine härtere Gangart der neuen Landesregierung einstellen. Güler erklärte, Ditib habe sich für die religiösen Belange der hiesigen Muslime eingesetzt, beispielsweise wenn es um Bestattungen ging. Auch die Tatsache, dass viele Muslime durch Ditib in „würdigen Gotteshäusern“ ihr Gebet verrichten können, werde man nicht vergessen.

„Allerdings hat sich die Ditib in den letzten Jahren zunehmend mehr als politischer denn als religiöser Verband verstanden“, erklärte die neue Staatssekretärin. Wenn der Islamverband weiterhin darauf bestehe, „die türkische Politik hier vertreten zu müssen“, könne er künftig nicht mehr erwarten, „als Partner für Fragen rund um den Islam wahrgenommen zu werden“, sagte Güler.

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