• In einem Schnellverfahren wollte Daniel Zimmermann zwei muslimischen Gemeinden Grundstücke im Wert von 850.000 Euro kostenfrei überlassen
• Nun hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Mittwoch Zimmermanns Pläne mit einem einstimmig gefassten Beschluss auf Eis gelegt..

Daniel Zimmermann gehört zu den beliebtesten Bürgermeistern in Nordrhein-Westfalen. Im Jahr 2009 wurde er, gerade mal 27 Jahre alt, zum jüngsten Verwaltungschef in der Geschichte des Bundeslandes gewählt. Bei seiner Wiederwahl 2014 holte er knapp 95 Prozent der Stimmen.

Liebe aufs Spiel gesetzt

Seine Politik ist unkonventionell, aber erfolgreich. Mit seinen jüngsten Plänen allerdings hat Zimmermann die Liebe der Bürger aufs Spiel gesetzt. In einem Schnellverfahren wollte er zwei muslimischen Gemeinden Grundstücke im Wert von 850.000 Euro kostenfrei überlassen, damit diese darauf Moscheen errichten können.

Wütende Proteste

Die Öffentlichkeit informierte Zimmermann allerdings erst am 16. Juni. Es folgten wütende Proteste, vor allem im Internet musste sich der Bürgermeister saftige Beleidigungen gefallen lassen. Auch in einer Bürgeranhörung vergangene Woche zeigten die Monheimer kaum Verständnis für das überstürzte Vorgehen des Stadtchefs.

Nun hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Mittwoch Zimmermanns Pläne mit einem einstimmig gefassten Beschluss auf Eis gelegt. Die Entscheidung über eine Schenkung an die beiden Gemeinden ist vertagt worden. Stattdessen sollen sie Finanzierungspläne für den Bau der Moscheen vorlegen.

Wohlwollende Prüfung

Die Verwaltung muss zudem eine genaue „Bedarfsanalyse“ zum Raumbedarf der Glaubensgemeinschaften erstellen. Im Gegenzug sagt ihnen der Rat „eine wohlwollende Prüfung ihrer Anliegen im Verhältnis zur Förderung vergleichbarer Gruppen" zu.

Bürgermeister Zimmermann erklärte, er werde sich dem Votum fügen. Von seinem Vorschlag sei er dennoch weiterhin überzeugt. (ccp)