Wolfssichtung in NRWErster Wolf in 2017 fotografiert

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Symbolbild

Düsseldorf – In Nordrhein-Westfalen ist erstmals in diesem Jahr wieder ein wildlebender Wolf gesehen worden. Das Tier sei nördlich von Bad Oeynhausen im Kreis Minden-Lübbecke fotografiert worden, teilte NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) am Dienstag mit. Dass es sich tatsächlich um einen Wolf handelt, steht nach Angaben des Landesumweltamtes zweifelsfrei fest. „Die wichtigen Merkmale sind eindeutig“, sagte Peter Schütz, Sprecher des Landesumweltamtes, der Deutschen Presse-Agentur.

Zweifelsfrei ein Wolf

Der Wolf war am Montagmorgen auf einem Feld gesichtet worden. „Er hat nicht Reißaus genommen und ist locker vor sich hingetrabt“, berichtete der Augenzeuge Marco Brentführer, der das Tier vom Auto aus bemerkt hatte und fotografierte. „Es war klar, dass es sich nicht um einen Schäferhund handelte.“

Tier kommt vermutlich aus Niedersachsen

Anhand des Fotos bestimmten Fachleute in der sächsischen Lausitz, dass es tatsächlich ein Wolf war. Körperhaltung, Rücken, Beinlänge und Fell seien eindeutig, erklärte das Landesumweltamt. Da kein genetisches Material gefunden wurde, steht nicht fest, woher das Tier kommt und wie alt es ist. Fachleute vermuten jedoch, dass es sich um ein Jungtier aus dem nahe gelegenen Niedersachsen handelt. Dort leben mehrere Rudel.

Der Naturschutzbund (Nabu) in NRW rechnet in nächster Zeit mit weiteren Spuren durchziehender Wölfe. „Dass Wölfe gerade zu dieser Zeit nachgewiesen werden ist nicht verwunderlich“, erklärt Nabu-Fachmann Thomas Pusch. Jetzt sei wieder Hauptwanderzeit der Jungwölfe: Die geschlechtsreifen ein- bis zweijährigen Tiere verlassen das elterliche Rudel und suchen ein Territorium sowie einen Partner. Dabei legen diese „Wanderwölfe“ auch lange Strecken von bis zu 70 Kilometer am Tag zurück.

Bis jetzt kein Wolfsrudel in NRW vorhanden

Etwa seit dem Jahr 2000 gibt es in Deutschland wieder Wölfe. In NRW hat sich noch kein Rudel angesiedelt, das Raubtier gilt noch als ausgestorben. Allerdings gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Hinweise. Voriges Jahr wurden Tiere unter anderem bei Ibbenbüren im Münsterland und in der Nähe von Hamminkeln am Niederrhein nachgewiesen. Um den Menschen die Angst vor dem Wolf zunehmen hat der Nabu ein Umweltbildungsprojekt gestartet. (dpa)

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