Tag der Erfinder10 Erfinder, die durch ihre Erfindungen starben

Lesezeit 5 Minuten
Der deutsche Ingenieur und Flugpionier Otto Lilienthal

Der deutsche Ingenieur und Flugpionier Otto Lilienthal

Für die eigene Erfindung gingen schon zahlreiche Tüftler bis ans Äußerte und riskierten ihr Leben, um die Welt ihrer Meinung nach zu revolutionieren. Doch für das Ergebnis mit dem Leben zu bezahlen, hatten sie nicht eingeplant. Zum Tag der Erfinder zeigen wir die tragischen Schicksale von zehn Erfindern, die durch ihre eigenen Entdeckungen starben:

Der Flugpionier

Der einstige Ingenieur und Luftfahrtpionier Karl Otto Wilhelm Lilienthal (*1848 – 1896) erschuf in seinem Leben circa 20 Flugapparate, einer davon gilt als Vorfahre des heutigen Segelfliegers. Als erster Mensch bezwang er die Schwerkraft und flog durch die Luft. Nach tausenden Testflügen stürzte er am 9. August 1896 aus einer Höhe von 15 Metern ab und brach sich den Halswirbel. Er erlag einen Tag später seinen Verletzungen.

Todesfalle U-Boot

Der amerikanische US-Marine und Ingenieur Horace Lawson Hunley (*1823 – 1863) entwickelte Mitte des 19. Jahrhunderts das erste kampffähige U-Boot. Doch seine Erfindung, die er „H.L. Hunley“ taufte, war vom Pech verfolgt. In regelmäßigen Abständen sank es während den Probefahrten und forderte zahlreiche Opfer. Eines davon war der Entwickler selbst. Während eines Kampfeinsatzes 1864 sank es zum wiederholten Male auf den Grund und riss Hunley mit in die Tiefe.

Das Flugtaxi

Tödlicher Jungfernflug: Michael Dacre entwarf ein Flugtaxi, das im urbanen Raum auf kurzen Distanzen Personen transportieren sollte. Der Traum des britischen Piloten nannte sich „Jetpod Airtaxi“. Am 16. August 2009 stürzte das Airtaxi bei seinem Jungfernflug in Malaysia ab. Der 53-Jährige Tüftler und Pilot überlebte den Aufprall nicht.

Unglücklicher Fallschirmsprung

Der österreichische Schneider Franz Reichelt (*1879 – 1912) galt als Erfinder des Fallschirm-Anzuges. Doch schon bei seinen ersten Testversuchen versagte der Anzug. Als Reichelt ihn dennoch 1912 in Paris präsentieren wollte und dazu vom Eiffelturm sprang, funktionierte der selbstgebaute Anzug auch vor den Kameras nicht. Sehen Sie dazu das Video vom tödlichen Testsprung in Paris.

Auf der nächsten Seite wird es radioaktiv.

Strahlende Substanzen

Marie Curie (1867 in Polen – 1934 in Frankreich). Als Physikerin und Chemikerin forschte sie an der Radioaktivität von Uran. Für ihre Pionieruntersuchungen erhielt sie 1903 den Nobelpreis in Physik und 1911 in Chemie. 1934 starb sie an den Folgen einer aplastischen perniziösen Anämie – eine Folge ihres langjährigen Kontaktes mit der aggressiven Strahlung radioaktiver Elemente.

Die Todes-Tonne

Karel Soucek (*1947 in Tschechien - 1985 in Texas) war ein tschechisch-kanadischer Stuntman, der durch einen Sturz mit einer selbstentworfenen Tonne von den Niagara-Wasserfällen berühmt wurde. In ihrem gepolsterten Inneren könnte man aus beängstigenden Höhen springen, so Souceks Vermutung. Bei seinem ersten Sturz von den Niagarafällen 1984 bewahrheitete sich dies tatsächlich. Nach dem ersten erfolgreichen Versuch ließ sich Soucek daraufhin aus einer Höhe von 55 Metern in ein Wasserbecken fallen. Seine Tonne wurde zu früh abgelassen, verfehlte die Beckenmitte und traf auf dem Beckenrand auf. Soucek starb einen Tag später an seinen schweren Verletzungen.

Tödliches Gesundheitsbewusstsein

Jim F. Fixx galt als einer der Begründer des Fitness-Booms in den USA. Sein Bestseller "Das komplette Buch vom Laufen", das 1970 erschien, würdigte die enormen Gesundheitsvorteile durch regelmäßiges Joggen und löste somit den internationalen Jogging-Trend aus. Das Laufen verlängere die Lebenserwartung, meinte Fixx. Seine jedenfalls, war nur von relativ kurzer Dauer. Er starb am 20. Juli 1984 im Alter von nur 52 Jahren an einem Herzanfall nach einem Ausdauerlauf. Seine Obduktion stellte eine schwere Arteriosklerose in allen drei Koronararterien fest.

Auf der nächsten Seite wird es tragisch.

Tragische Zusammenhänge

Thomas Andrews (*1873 – 1912) designte das berühmte Schiff „Titanic“. Bevor die Leinen zum Ersten Mal losgelassen wurden, setzte sich Andrews für eine Anzahl von 46 Rettungsbooten auf dem prestigeträchtigen Schiff ein. Tragischer weise wurde seine Bitte nicht erhört. Die Titanic legte im April 1912 mit nur 20 Rettungsbooten zur Jungfernfernfahrt ab und sank im eisigen Wasser vor Neufundland. Andrews half bis zuletzt anderen Passagieren dabei in die Rettungswesten zu kommen. Nachdem die meisten Leute versorgt waren, wurde er ein letztes Mal im Rauchersalon gesichtet. Demzufolge bestaunte er das Gemälde („Approach to a new World“ – etwa: „Übergang in eine neue Welt“). Andrews gilt als tragischer Held des Titanic-Unglücks. Seine Leiche wurde nie gefunden.

Das fliegende Auto

Der Ingenieur Henry Smolinski entwickelte Ende der 60er Jahre ein fliegendes Auto. Dazu gründete er die Firma Advanced Vehicle Engineers (AVE) im US-amerikanischen Los Angeles. Die Basis seines Autos war ein Ford Pinto, das mit Teilen einer Cessna-Maschine ergänzt wurde. Diverse Testflüge verliefen glücklich. Doch als Smolinski 1973 sein Vehikel ein weiteres Mal bestieg um abzuheben, löste sich der Überbau des Flugobjektes und stürzte ab. Für das ehemalige Mitglied des Northtrop Institute of Technology war es der Auflug in luftige Höhen, da er tödlich verunglückte.

Verstrickte Gefahren

Ein Unglück in dreierlei Hinsicht erlitt der amerikanische Chemiker Thomas Midglay Jr. (*1889 – 1944). Zunächst erfand er 1921 das verbleite Benzin, das sich bis heute blendend verkauft. Doch nach nur zwei Jahren erlitt er eine schwere Bleivergiftung durch die Arbeit mit dem Kraftstoffzusatz. Daraufhin legte er seine Arbeit als Forscher nieder. Mit 51 erkrankte Midglay dann an Kinderlähmung. Durch diese schwere Behinderung war der Tüftler stark eingeschränkt. Dennoch entwickelte er ein komplexes Seilzugsystem, das es ihm erleichterte, aus dem Krankenbett zu steigen. 1944 verfing sich Midglay im Seilsystem, das zum tragischen Tode durch Strangulation führte.

KStA abonnieren