Seit 2014 verschollenNeues Wrackteil von Flug MH370 identifiziert – Hinweise auf Flugzeugnase entdeckt

Lesezeit 3 Minuten
Eine Boeing 777 von Malaysian Airlines startet am Flughafen von Kuala Lumpur. Flug MH370 wird seit fast zehn Jahren vermisst.

Flug MH370 von Malaysian Airlines ist seit dem 8. März 2014 verschwunden. Eine große Suchaktion im Indischen Ozean blieb bislang ohne Erfolg. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Wrackteile entdeckt. (Symbolbild)

Die Boeing 777 von Malaysia Airlines war plötzlich vom Radar verschwunden. Wo genau das Flugzeug liegt, ist weiterhin unklar.

Ein Wissenschaftler hat ein neues Wrackteil der Boeing 777 des verschwundenen Malaysian-Airlines-Flugs MH370 identifiziert. Das Flugzeug mit mehr als 200 Passagieren an Bord war am 8. März 2014 plötzlich vom Radar verschwunden – seitdem sind jegliche Versuche, das Wrack zu finden, erfolglos verlaufen. Das neue Wrackteil, das auf Madagaskar gefunden wurde, könnte Hinweise auf die Flugzeugnase geben.

Forscher Richard Godfrey, der bereits mehrere Wrackteile von Flug MH370 analysiert hat, hat ein Stück einer Klappe an der Flugzeugnase identifizieren können. Die Klappe wird eigentlich dazu genutzt, das Fahrwerk an der Flugzeugspitze auszufahren. Das neu identifizierte Teil hat eine verblüffende Ähnlichkeit zu einem weiteren Teil. Experten erhoffen sich neue Erkenntnisse zum Verbleib von MH370.

Flug MH370: Neues Wrackteil gibt Hinweise auf Flugzeugnase – Boeing 777 seit 2014 vermisst

Malaysian-Airlines-Flug MH370 war am 8. März 2014 kurz nach Mitternacht auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking vom Radar verschwunden. Daten des malaysischen Militärs hatten das Flugzeug gegen 2 Uhr nachts noch deutlich westlich vom ursprünglichen Kurs registriert, der Funkkontakt zum Flugzeug war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr möglich.

Das Suchgebiet im südlichen Indischen Ozean, fast 2000 Kilometer westlich von Australien. Trotz mehrerer Versuche konnten die Behörden keine Spur von Flug MH370 von Malaysian Airlines entdecken.

Das Suchgebiet im südlichen Indischen Ozean, fast 2000 Kilometer westlich von Australien. Trotz mehrerer Versuche konnten die Behörden keine Spur von Flug MH370 von Malaysian Airlines entdecken.

Eine groß angelegte Suchaktion im südlichen Indischen Ozean hatte nach Wrackteilen oder Hinweisen auf die Boeing 777 gesucht, angesichts des großen Suchgebiets aber keine Teile entdecken können. Im Jahr 2016 waren erstmals Wrackteile an der Küste des französischen Überseegebiets La Réunion gefunden worden, die die These eines Absturzes im südlichen Indischen Ozean stützen.

Seitdem wurden unter anderen in Mosambik und auch Madagaskar weitere Wrackteile gefunden – das nun identifizierte Teil wurde bereits 2019 entdeckt, von Experten aber fast übersehen.

Malaysian-Airlines-Flug MH370: Experte identifiziert neues Wrackteil – Hinweise auf Flugzeugnase

Demnach hatten Experten, die sich mit dem Verschwinden von Flug MH370 befassen, das Teil zunächst einem Schiff zugeordnet. Luftfahrtingenieur Richard Godfrey erkannte aber klare Parallelen zu einem Teil, das bereits 2016 an einer ähnlichen Stelle in Madagaskar gefunden wurde. Auch ein von einem Fischer auf der Insel entdecktes Wrackteil aus dem November 2022 weise ähnliche Strukturen auf.

Godfrey hatte unter anderem einen Schutz gegen Blitzeinschläge, eine spezielle Farbe und eine Wabenstruktur am nun identifizierten Teil entdeckt, die dem 2016 gefundenen Teil sehr ähneln. Das sogenannte „Broken O Panel“ gehört demnach ebenfalls zur Nase des Flugzeugs, Farbe und Gewicht passen zudem zu einer Boeing 777 von Malaysia Airlines.

Flug MH370: Angehörige kritisieren Behörden nach Suchaktion scharf

Experten suchen fast zehn Jahre nach dem Verschwinden von Flug MH370 immer noch nach Anhaltspunkten, um das Wrack der Boeing 777 zu finden. Das neu identifizierte Wrackteil deutet darauf hin, dass Teile der Flugzeugnase gemeinsam von der Strömung in Richtung Ostafrika getragen wurden. Ob diese teilweise noch intakt war, ist dagegen unklar.

Verblasste Farbe und andere Schäden sprechen dafür, dass das Teil sehr lange im Wasser trieb. Es sind die ersten konkreten Hinweise darauf, was mit der Flugzeugnase passiert sein könnte. Während Experten vermuten, dass der Rumpf auf den Meeresgrund gesunken ist, scheint die Nase nach dem Absturz zumindest teilweise an der Oberfläche getrieben zu sein.

Flug MH370 ist das größte Passagierflugzeug in der Geschichte der Luftfahrt, das immer noch als verschollen gilt. Im Zuge der Suchaktion war unter anderem seitens der Angehörigen scharfe Kritik an den malaysischen Behörden geäußert worden. Streaminganbieter Netflix hatte dem Verschwinden von MH370 im März 2023 eine dreiteilige Doku-Serie gewidmet. (shh)

KStA abonnieren