Zehn Jahre nach KatastropheJapan gedenkt Fukushima-Opfer – Probleme in der Atomruine

Lesezeit 2 Minuten
fukushima 2

Zahlreiche Menschen in der Unglücksregion im Nordosten des Inselreiches legten stille Gebete ein.

Fukushima – Japan hat am Donnerstag der Opfer der verheerenden Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe vor zehn Jahren gedacht. Seit dem frühen Morgen (Ortszeit) legten Menschen in der Unglücksregion im Nordosten des Inselreiches stille Gebete ein.

Fukushima 3

Kazuya Suzuki verlor bei der Katastrophe vor zehn Jahren seine Eltern.

Mehr als 15 000 Menschen waren damals in den Fluten ums Leben gekommen. Rund 2500 Opfer werden zudem offiziell weiter als vermisst geführt. Polizisten, die Küstenwache und Freiwillige suchten vor dem 10. Jahrestag der Katastrophe erneut nach ihren Überresten, denn für Japaner können die Seelen nicht eher ruhen. Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi war es in Folge des Erdbebens und Tsunami zum Super-Gau gekommen. Er wurde in aller Welt zum Sinnbild der „3/11“ genannten Dreifach-Katastrophe.

Berichte von weiteren Problemen in der Atomruine Fukushima

Unterdessen berichtete der japanische Fernsehsender NHK am zehnten Jahrestag der Katastrophe von weiteren Problemen in der Atomruine Fukushima. Der Wasserpegel im Untergeschoss des zerstörten Reaktors 3 sei aus noch ungeklärter Ursache gestiegen. Der Betreiber Tepco wolle nun untersuchen, ob dies auf ein schweres Erdbeben zurückzuführen sei, das erst kürzlich die Unglücksregion erneut erschüttert hatte. Bis die Atomruine zurückgebaut ist, werden noch Jahrzehnte vergehen. Noch leben mehr als 40 000 Menschen wegen der Katastrophe entwurzelt.

Die Regierung will bei einer Gedenkveranstaltung in Tokio, an der auch Kaiser Naruhito und seine Frau, Kaiserin Masako, teilnehmen, an die Opfer der Katastrophe erinnern. Im vergangenen Jahr war sie wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Um 14.46 Uhr Ortszeit (6.46 Uhr MEZ) - dem Zeitpunkt, an dem am 11. März 2011 das schwere Beben die Region Tohoku im Nordosten des Landes erschütterte - legen die Teilnehmer sowie Menschen an vielen anderen Orten eine Schweigeminute ein. (dpa)

KStA abonnieren