Kinder in den Wald gelocktHorror-Clowns sorgen in den USA für Panik

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Clown

In den USA tauchen Horror-Clowns auf.

Es ist langsam nicht mehr witzig: In den USA treiben seit einiger Zeit gruselige Clowns ihr Unwesen. Was steckt dahinter? Ein Marketing-Gag, kurz bevor der Remake des Clown-Horrorklassikers „Es“ in die Kinos kommt? Einfach ein Spaß? Teenager, die in den Wochen vor Halloween ihre Nachbarn erschrecken wollen? 

Doch das Ganze mutet gar nicht nach Spaß an: Seit Ende August versuchen als Clowns verkleidete Menschen, Kinder in den Wald zu locken. Clowns sollen mit Messern bewaffnet einen Teenager durch die New Yorker U-Bahn gejagt haben, ein Mann in Tulsa wurde mit einem Messer von einem Clown angegriffen. Sogar Schulen sollen schon wegen der Gefahr durch die Clowns geschlossen worden sein.

Mittlerweile warnt die Polizei sowohl die Bevölkerung als auch die vermeintlichen Clowns. Denn das Phänomen ist in den USA zu einem ernsten Problem geworden. Die Menschen erschrecken sich, wollen sich verteidigen. In North Carolina jagte ein Mann einen Clown mit einer Machete, in Pennsylvania machten Studierende eine regelrechte Clown-Jagd, Einwohner wollen schon Gebrauch von ihren Schusswaffen machen, wenn sie Clowns sehen.

Nicht die ersten Horror-Clowns

Es ist nicht das erste Mal, dass Clowns für Schrecken und Entsetzen sorgen. 2013 war ein Clown in der englischen Stadt Northampton unterwegs, der stark an Stephen Kings Clown „Pennywise“ erinnerte. Er kommunizierte sogar mit der Bevölkerung Northamptons auf seiner Facebook-Seite.

2014 machten Videos von Grusel-Clowns in Frankreich die Runde. Zwar steckte dahinter der Youtube-Kanal DmPranksProduction aus Italien. Doch die vermeintlich harmlosen Streiche fanden schnell reale Nachahmer. Es kam zu Festnahmen.

Woher kommt die Angst vor Clowns?

Coulrophobie, die Angst vor Clowns, ist dabei vermutlich weiter verbreitet als gedacht. Scott Bonn, Kriminologe und Soziologieprofessor aus New Jersey, erklärt im Guardian, woher die Faszination und Ablehnung für Clowns kommen könnte: Sie seien nicht real, unter dem Make-Up könne sich alles und jeder verstecken – man wisse es einfach nicht. 

Nicht zuletzt trägt vermutlich der Horrorfilm „Es“ von Stephen King zur Clown-Phobie bei. Angesichts der neuen Clown-Hysterie hat der sich übrigens unlängst bei Twitter gemeldet – und Clowns in Schutz genommen.

„Killer-Clowns“ auch wieder in Großbritannien 

Unbekannte in Clownkostümen haben zahlreiche Menschen in Großbritannien in Angst und Schrecken versetzt. Die Polizei in der Region Thames Valley westlich von London berichtete von 14 gemeldeten Vorfällen am Wochenende, bei denen Menschen von Maskierten erschreckt oder eingeschüchtert worden seien.

Täter müssten mit Festnahmen und einem Eintrag im Vorstrafenregister rechnen, warnte Hauptkommissar Andy Boyd in einer Stellungnahme.

Kindern auf dem Schulweg gefolgt

Ein mit einem Messer bewaffneter Mann im Clownkostüm war am Freitag einer Gruppe von vier Kindern in Chester-Le-Street im englischen Nordosten auf dem Schulweg gefolgt, wie die Polizei in Durham mitteilte.

„Wir glauben, das ist Teil einer viel größeren Posse, die sich gerade in den USA und in Teilen des Vereinigten Königreichs ausbreitet“, sagte Polizeiwachtmeister Mel Sutherland in einer Stellungnahme.

Die Polizei untersuche in dem Zusammenhang auch verschiedene Profile in sozialen Netzwerken. Weitere Vorfälle wurden in der südöstlichen Grafschaft Essex gemeldet, wo Clowns Kinder vor Schulen ansprachen und erschreckten.(dpa)

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