Fall Alec BaldwinHöchststrafe für Waffenmeisterin nach tödlichen Schüssen

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Hannah Gutierrez-Reed, Film-Waffenmeisterin beim Dreh des Westerns „Rust“, unterhält sich mit ihrem Anwalt Jason Bowles im Gerichtssaal bei ihrem Prozess wegen fahrlässiger Tötung und Manipulation von Beweismitteln.

Der 26-jährigen Hannah Gutierrez-Reed droht eine Haftstrafe von bis zu 18 Monaten. (Archivbild)

Der Waffenmeisterin habe laut der Staatsanwaltschaft die mehr als 20 Waffen am Set nur schlampig beaufsichtigt.

Im Fall des tödlichen Schusses von Hollywoodstar Alec Baldwin auf eine Kamerafrau bei einem Western-Dreh ist am Montag (15. April) das Strafmaß für die Waffenmeisterin bei den Dreharbeiten verkündet worden. Hannah Gutierrez-Reed ist wegen fahrlässiger Tötung zu 18 Monaten Haft verurteilt worden - das war die mögliche Höchststrafe in diesem schlagzeilenträchtigen Fall.

Sie war auf dem Filmset für Sicherheit beim Umgang mit Waffen verantwortlich. Statt einer harmlosen Kugel befand sich scharfe Munition in der Waffe, die von Baldwin bedient wurde.

Hannah Gutierrez-Reed lässt Anwälte sprechen

Eine Jury hatte sie Anfang März bei dem Prozess im US-Bundesstaat New Mexico der fahrlässigen Tötung schuldig befunden. Laut der Staatsanwaltschaft hatte Gutierrez-Reed die mehr als 20 Waffen am Set nur schlampig beaufsichtigt. Die Waffenmeisterin nahm die Verkündung ohne große Emotionen entgegen.

In ihrem Memorandum zur Urteilsverkündung argumentieren ihre Anwälte, dass Gutierrez „viel härtere Nebenfolgen erlitten hat und weiterhin erleiden wird, als die meisten Angeklagten jemals ertragen müssen“.

„Diese Verurteilung und die Flut von Medienberichten werden ihr Leben für immer beeinflussen, einschließlich ihrer beruflichen Aussichten und dem Versuch, eines Tages wieder ein ‚normales‘ Leben zu führen“, schreiben ihre Anwälte. Gutierrez sei „unglaublich traurig und hat ein gebrochenes Herz wegen dessen, was an diesem tragischen Tag“ am Set von „Rust“ passiert sei.

Tödlicher Schuss an Filmset: Alec Baldwin wegen fahrlässiger Tötung angeklagt

Bei den Dreharbeiten zu dem Film „Rust“ war die Kamerafrau Halyna Hutchins im Oktober 2021 von einer scharfen Kugel aus einem 45er Colt tödlich getroffen worden, den Baldwin in der Hand hielt. Der Regisseur Joel Souza wurde durch dieselbe Kugel verletzt.

Unklar ist, wie die scharfe Munition überhaupt in den Revolver gelangen konnte. Wegen des Vorfalls ist auch Baldwin in einem separaten und noch nicht abgeschlossenen Verfahren wegen fahrlässiger Tötung angeklagt.

Gutierrez-Reed bekam den Job vor allem, weil ihr Stiefvater, Thell Reed, ein sehr bekannter Waffenschmied, Filmberater und Stuntman ist, der unter anderem an „Tombstone“, „3:10 to Yuma“ und „L.A. Confidential“ mitgearbeitet hat. Bis zu dem Vorfall am Set von „Rust“ hatte die 27-Jährige kaum Erfahrung im Filmgeschäft. Auch ihr Stiefvater ist seitdem nicht mehr bei Filmdrehs in Erscheinung getreten. (jag/mbr/afp)

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