„Wo war die Armee, wo der Mossad?“Andrea Kiewel meldet sich aus Tel Aviv – Fernsehgarten-Star bangt um Lebenspartner

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Andrea Kiewel in der Kulisse des „ZDF-Fernsehgarten“, den sie seit 2000 moderiert.

Andrea Kiewel in der Kulisse des „ZDF-Fernsehgarten“, den sie seit 2000 moderiert. (Archivbild vom Juli 2023)

„Kiwi“ lebt der Liebe wegen zeitweise in Israel. Ihr Freund will jetzt als Elitesoldat kämpfen. Kiewel hat sich über die Lage vor Ort geäußert.

Am Sonntag lief wie immer der „ZDF-Fernsehgarten“, aber da war Moderatorin Andrea Kiewel schon längst wieder in Tel Aviv, ihrer zweiten Heimat, seit sie dort einen Lebenspartner gefunden hat. Die Sendung war erst wenige Tage zuvor aufgezeichnet worden. In Interviews mit der „Jüdischen Allgemeinen“ und der „Bild“-Zeitung gab Kiewel Einblicke in die Situation vor Ort, aber auch in ihre eigene Befindlichkeit, denn ihr Lebensgefährte ist ein ehemaliger Elitesoldat. Er habe sich, so die Moderatorin, wieder zum Dienst gemeldet.

Andrea Kiewel wurde in den frühen Morgenstunden von Sirenen überrascht

„Am Samstag erhielt er einen Anruf, danach zog er die Jeans aus und schlüpfte in seine Uniform“, sagte Kiewel der „Bild“-Zeitung über ihren Freund, der 25 Jahre als Soldat gedient haben soll. Die Moderatorin ergänzte, dass ihn nichts aufhalten könne und er bis zum Ende für Israel kämpfen werde, auch wenn es sein Leben kosten sollte. Alle Frauen und Männer würden diese Liebe zu ihrem Land in sich tragen.

Kiewel war bereits in ihrer Wahlheimat, als die Hamas angriff. Sirenen weckten sie am frühen Samstagmorgen. Sofort eilte sie in den kleinen Schutzraum ihres Hauses, informierte sich über das Internet. „Ich finde keine Worte, die auch nur annähernd beschreiben können, was ich fühle. Mein Magen ist ein einziger Krampf. Ich zittere. Innerlich. Äußerlich. Ich weine“, sagte Kiewel der „Jüdischen Allgemeinen“.

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Andrea Kiewel fassungslos über Angriffe

Sie könnte nicht verstehen, wie es überhaupt so weit kommen konnte, sagte Kiewel der „Bild“, dass „Terroristen einfach so mit Jeeps und Motorrädern in Israel eindringen konnten“. Sie kann es nicht fassen, dass es in einem Land, das seit seiner Gründung in ständiger Verteidigungsbereitschaft ist und über die besten Sicherheitsapparate und Geheimdienste der Welt verfügt, zu solchen Vorfällen kommen kann.

Andrea Kiewel bei der Moderation.

„Mein Magen ist ein einziger Krampf. Ich zittere. Innerlich. Äußerlich. Ich weine“, sagte Kiewel der „Jüdischen Allgemeinen“. (Archivbild)

Sie drückte ihre Besorgnis darüber aus, dass der Angriff geplant gewesen sein muss. „Wo war die Armee, wo der Mossad? Wie kann es sein, dass man unsere Soldaten im Schlaf überraschen und eiskalt umbringen kann?“

Die Moderatorin stellte der „Bild“-Zeitung mehrere Fotos zur Verfügung. Eines zeigt sie mit einem Dankesbrief an die israelischen Soldatinnen und Soldaten in der Hand: „I am so proud of you. So so proud. Stay care.“ Auf einem anderen harren Nachbarn mit Kindern und Haustieren in einem Treppenhaus aus.

„ZDF-Fernsehgarten“-Moderatorin will in Tel Aviv bleiben und sammelt für Bedürftige 

Ein drittes Bild zeigt Kiewel mit Lebensmitteln auf dem Zina-Dizengoff-Platz in Tel Aviv. Die Moderatorin will sich hier für die Bedürftigen einsetzen und sammelt neben Lebensmitteln auch Hygieneartikel. Auf einem anderen Bild ist zu sehen, dass der Platz bereits gut mit Ständen und Kisten gefüllt ist. Die Hilfsbereitschaft scheint groß zu sein.

Kiewel will vorerst in Tel Aviv bleiben: „Ich denke nicht daran, wegzurennen. Als ich 2017 mit meinem jüngsten Sohn nach Israel gekommen bin, habe ich hier mein Herz in die Erde gepflanzt. Ich bin selbst jüdisch und liebe dieses Land so sehr, dass es zu meiner Heimat geworden ist“, sagte Kiewel, die seit 2017 in Tel Aviv lebt und bisher weder über ihren Glauben noch über ihre Konversion öffentlich gesprochen hat. 

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