Europäisches ParlamentIranerin Mahsa Amini erhält nach ihrer Ermordung den Sacharow-Preis

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Ein Porträt von Mahsa Amini wird während einer Kundgebung nach dem Tod von Mahsa Amini gehalten.

Die Europäische Union ehrt in diesem Jahr die nach ihrer Festnahme verstorbene Iranerin Mahsa Amini und die iranische Bewegung „Frauen, Leben, Freiheit“ mit dem Sacharow-Menschenrechtspreis.

Im September 2022 wurde die 22-Jährige in Polizeihaft im Iran ermordet. Dadurch wurde eine landesweite Bewegung, angeführt von Frauen, ausgelöst.

Die iranische Kurdin Jina Mahsa Amini erhält posthum den Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments. Die Ermordung der 22-Jährigen am 16. September 2022 in Polizeihaft habe im Iran eine von Frauen angeführte Bewegung ausgelöst, die Geschichte mache, erklärte Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Donnerstag bei der Bekanntgabe in Straßburg.

Der bei Protestkundgebungen vielfach skandierte Ruf „Frau - Leben - Freiheit“ sei zur Parole geworden für alle, die im Iran aufstünden für Gleichheit, Würde und Freiheit, sagte Metsola weiter. Mit der Auszeichnung ehre das Parlament auch die mutigen und unnachgiebigen Frauen, Männer und jungen Leute, die trotz wachsenden Drucks auf Veränderung in der Islamischen Republik drängten.

Aminis Tod löste 2022 landesweite Proteste aus

Amini war von der Sittenpolizei in Teheran festgenommen worden, weil sie ihr Haar in der Öffentlichkeit gezeigt hatte. Ihr Tod am 16. September 2022 löste landesweite Proteste aus, die von Polizei und Milizen brutal niedergeschlagen wurden. Die Nominierung Aminis für die Auszeichnung des EU-Parlaments war von den Gruppen der Christdemokraten, der Sozialdemokraten und der Liberalen unterstützt worden.

Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit wird seit 1988 vom EU-Parlament an Persönlichkeiten und Institutionen vergeben, die sich besonders für Menschenrechte und Minderheitenschutz, Achtung des Völkerrechts und geistige Freiheit einsetzen. Benannt ist die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung nach dem sowjetischen Physiker und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow (1921-1989). (KNA)

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