Druck vor Ampel-Gipfel wächstNRW-FDP lehnt Habecks Heizungs-Pläne ab

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Eine Hand dreht eine Heizung auf.

Die Bundesregierung will ab kommendem Jahr nur noch den Einbau von Heizungen erlauben, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden.

Die Stimmung in der Ampelkoalition ist angespannt. Vor dem Koalitionsausschuss am Sonntag meldet sich jetzt auch die NRW-FDP zu Wort und verschärft den Druck auf Wirtschaftsminister Robert Habeck.

Vor dem Spitzentreffen der Ampelkoalition am Sonntag erhöht jetzt auch der mitgliederstarke Landesverband der NRW-FDP den Druck auf den grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck. Es geht um dessen Pläne für die „Wärmewende“. Ein Gesetzentwurf sieht vor, dass Heizen mit erneuerbarer Energie beim Einbau neuer Anlagen zur Pflicht werden soll. Geplant ist, dass ab dem 1. Januar 2024 jede neu eingebaute Heizung mindestens 65 Prozent erneuerbare Energie nutzen soll.

Angela Freimuth, FDP: „Wir lehnen Habecks Verbotspläne ab"

Angela Freimuth, Sprecherin für Bauen und Wohnen in der FDP-Landtagsfraktion NRW, hält von einer Verbotspolitik wenig. „Um unabhängiger von fossilen Energieträgern wie Gas und Öl zu werden und die Klimaschutzziele auch im Gebäudesektor einzuhalten, müssen wir die Beheizung von Wohngebäuden stärker in den Blick nehmen“, sagte die Liberale dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Im Neubau seien Heizungen auf Basis von erneuerbaren Energien „auch ohne Verbote längst der Regelfall“, sagte Freimuth: „Für Bestandsgebäude lehnen wir Robert Habecks Verbotspläne ab.

Die unterschiedlichen Voraussetzungen in Bestandsgebäuden würden auch unterschiedliche Lösungen verlangen, hieß es. „Wir engagieren uns dafür, dass die wirtschaftlichen Anreize verstärkt werden. Deshalb ist es wichtig, dass Unternehmen auch weiterhin ohne enge staatliche Vorgaben unterschiedliche Technologien entwickeln und optimieren. Nur so kann es gelingen, für Hauseigentümer und Mieter passgenaue und sozialverträgliche Lösungen zu schaffen“, erklärte Freimuth.

Von den rund 41 Millionen Haushalten in Deutschland heizt nahezu jeder zweite mit Erdgas, gefolgt von Heizöl mit knapp 25 Prozent und Fernwärme mit gut 14 Prozent.  Bestehende Heizungsanlagen müssen laut den Ampel-Plänen nicht ausgetauscht werden. Solange eine bestehende Heizung ordnungsgemäß funktioniert, soll diese weiter genutzt werden können.

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