Teilnehmer zeigen SargPolizei alarmbereit bei Pro-Palästina- und Pro-Israel-Demos in Wuppertal

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Kundgebung in Wuppertal: Auf der Pro-Palästina-Demo wird ein Sarg mit einer Palästina-Flagge vor der Redner-Bühne gezeigt.

Kundgebung in Wuppertal: Auf der Pro-Palästina-Demo wird ein Sarg mit einer Palästina-Flagge vor der Redner-Bühne gezeigt.

In Wuppertal demonstrieren Menschen zeitgleich auf einer Pro-Palästina- und auf einer Pro-Israel-Demo. Die Polizei ist in Alarmbereitschaft.

Etwa 1300 Menschen sind nach Polizeiangaben am Samstag zu einer propalästinensischen Demonstration in Wuppertal zusammengekommen. Zu einer zeitgleichen proisraelischen Kundgebung in der Innenstadt hätten sich etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammengefunden, sagte ein Polizeisprecher.

Einem dpa-Reporter zufolge blieb es am frühen Nachmittag friedlich. Die Polizei schrieb am Nachmittag über den Nachrichtendienst X: „Die Versammlung verläuft insgesamt überwiegend friedlich.“ Ein Polizeisprecher machte zunächst keine Angaben, ob es Zwischenfälle gegeben habe. Die Beamten waren mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort.

Demos in Wuppertal: Polizei achtet stark auf Pro-Palästina-Protest

Die größere Kundgebung, bei der viele Menschen Palästina-Fahnen dabei hatten, war laut Polizei unter dem Motto „Stoppt die israelischen Kriegsverbrechen“ angemeldet. Die Einsatzkräfte hatten im Vorfeld angekündigt, genau darauf zu achten, dass nicht zu Gewalt oder Hass gegen Israel oder die jüdische Bevölkerung aufgestachelt werde.

Polizisten beobachten die Pro-Palästina-Demo in Wuppertal am Samstag, 11. November.

Polizisten beobachten die Pro-Palästina-Demo in Wuppertal am Samstag, 11. November.

Das sollten auch die polizeilichen Vorgaben für die Demo sicherstellen. Unter anderem hatten die Einsatzkräfte den Demo-Teilnehmern eine ausdrückliche Solidarisierung mit der Terrororganisation Hamas verboten. Auch das Existenzrecht des Staates Israel durfte nicht infrage gestellt werden. Das werde man bei Plakaten, Fahnen oder gerufenen Parolen überprüfen, hatte ein Polizeisprecher angekündigt.

Dies deckte sich auch zunächst mit Bildern aus sozialen Netzwerken kurz nach Beginn der pro-palästinensischen Demonstration in Wuppertal. Der Wuppertaler Journalist und Demo-Reporter Sebastian Weiermann teilte zudem ein Foto, das ein Banner zeigt, bei dem auf der pro-palästinensischen Demonstration das Bombardement auf Gaza mit der Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg verglichen wird. Bei den Luftangriffen der Aliierten wurden wohl rund 25.000 Deutsch getötet, das Nazi-Regie nutzte die Angriffe für eigene Propaganda.

Die Stimmung und intensive Polizeiarbeit wird wohl auch nach der Groß-Demo in Essen vorgenommen: Bei der pro-palästinensischen Kundgebung wurden auch zahlreiche islamistische Banner gezeigt und Rufe nach einem radikalislamischen Kalifat geäußert. Die Essener Demonstration wird auch im NRW-Landtag thematisiert (mab/dpa)

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