Reaktionen auf TerrorDonald Trump wirbt nach Anschlag in London für Einreisestopp

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Donald Trump Weißes Haus

US-Präsident Trump im Weißen Haus.

Washington/Berlin – US-Präsident Donald Trump hat die Terrorattacken in London scharf verurteilt und der britischen Premierministerin Theresa May telefonisch sein Beileid ausgedrückt. „Er (der Präsident) lobte die heroische Reaktion von Polizei und anderen Ersthelfern und bot die volle Unterstützung der US-Regierung bei der Untersuchung an sowie bei den Bemühungen, die Verantwortlichen für diese abscheulichen Angriffe zur Rechenschaft zu ziehen“, teilte das Weiße Haus in der Nacht zum Sonntag mit.

Zuvor hatte bereits die US-Regierung die Terrorangriffe in London als „feigen Angriff auf unschuldige Zivilisten“ verurteilt. Die USA seien zu jeder Hilfe bei den Ermittlungen bereit, die von Großbritannien gewünscht werde, hieß es in einer schriftlichen Erklärung des Washingtoner Außenministeriums. „Alle Amerikaner sind voll mit dem Volk Großbritanniens solidarisch.“

Donald Trump wirbt für Einreiseverbot

Schon zuvor hatte Trump via Twitter die Unterstützung seines Landes zugesagt. „Was auch immer die Vereinigten Staaten tun können, um in London und im Vereinigten Königreich zu helfen, wir werden da sein - WIR SIND BEI EUCH“, schrieb Trump.

Alles zum Thema Frank-Walter Steinmeier

In einem ersten Tweet kurz nach der Nachricht über die Vorfälle hatte der Republikaner betont, dass die USA „smart, wachsam und hart“ sein müssten. So brauche das Land als eine zusätzliche Schutzmaßnahme die von ihm verfügten - und von Gerichten blockierten - Einreiseverbote, schrieb Trump. Sie sehen unter anderem befristete Visasperren für Menschen aus mehreren mehrheitlich muslimischen Ländern vor. Trump forderte: „Die Gerichte müssen uns unsere Rechte zurückgeben!“

Frank-Walter Steinmeier: „Verabscheuungswürdige Kaltblütigkeit“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Terroranschlag in London scharf verurteilt. „Die Kaltblütigkeit, mit der die Täter Passanten in London attackiert haben, ist verabscheuenswürdig und lässt uns in Trauer zusammenstehen“, erklärte Steinmeier am Sonntag. „Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen und Freunden der Opfer. Den Verletzten wünsche ich baldige Genesung.“

Auch die Bundesregierung hat sich bestürzt gezeigt. Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte: „Einmal mehr ist Großbritannien vom Terror getroffen worden, einmal mehr war der Anschlag auf Menschen gerichtet, die einfach nur einen vergnüglichen Abend verbringen wollten.“ Er sprach den Opfern sein Mitgefühl aus. „Für die Brutalität und Hinterhältigkeit solcher Verbrechen kann es keinerlei Rechtfertigung geben“, erklärte Gabriel.

Angela Merkel: „Stehen fest und entschlossen an der Seite Großbritanniens“

Auch Innenminister Thomas de Maizière (CDU) bekundete seine Anteilnahme. „Ich bin erschüttert, dass London heute Nacht erneut Ziel von einem feigen Angriff war.“ Er habe seiner britischen Kollegin sein Mitgefühl ausgesprochen und jede Unterstützung zugesagt. „Wir stehen zusammen im Kampf gegen Terrorismus“, erklärte de Maizière.

Zuvor hatte bereits Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Großbritannien die Solidarität Deutschlands zugesichert. „Wir sind heute über alle Grenzen hinweg im Entsetzen und der Trauer vereint, aber genauso in der Entschiedenheit“, erklärte Merkel. „Ich bekräftige für Deutschland: Im Kampf gegen jede Form von Terrorismus stehen wir fest und entschlossen an der Seite Großbritanniens.“

Jean-Claude Juncker: „Gedanken und Gebete sind bei den Opfern“

Mit Bestürzung haben auch EU-Spitzenpolitiker reagiert. Er verfolge die Ereignisse mit Entsetzen, erklärte EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker noch in der Nacht zum Sonntag auf Twitter. „Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und ihren Familien.“

EU-Ratspräsident Donald Tusk erklärte am Morgen: „Mein Herz und meine Gedanken sind nach einem weiteren feigen Angriff in London. Europa steht an der Seite des Vereinigten Königreichs im Kampf gegen den Terrorismus.“ EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani twitterte: „Wir trauern in Solidarität mit den Opern und den Familien der abscheulichen #LondonBridge Attacke. Diese Taten müssen ein Ende haben!“ 

Emmanuel Macron: „Stehen an der Seite des Vereinigten Königreichs“

Frankreich sagte Großbritannien seine Unterstützung zu. Präsident Emmanuel Macron erklärte, Frankreich stehe angesichts dieser „neuerlichen Tragödie mehr denn je an der Seite des Vereinigten Königreichs“.

Londons Bürgermeister Sadiq Khan sprach von einem „gezielten und feigen Angriff auf unschuldige Londoner und Besucher unserer Stadt, die ihren Samstagabend genossen“. Es gebe keine Rechtfertigung für derartig „barbarische Taten“.(afp, dpa)

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