Win-Win?Linke schlägt Wohnungstausch für Senioren und Familien vor

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Ein alter Mann sitzt in einer Wohnung. (Illustration zu dpa "Fast sechs Millionen Senioren leben alleine in ihrer Wohnung") +++ dpa-Bildfunk +++

Ein alter Mann sitzt in einer Wohnung. (Illustration zu dpa 'Fast sechs Millionen Senioren leben alleine in ihrer Wohnung') +++ dpa-Bildfunk +++

Für Familien ist Wohnraum in Städten kaum noch bezahlbar, auch für ältere Menschen wird die Wohnungsnot zum Problem. Die Linke hat eine Idee.

Bezahlbarer Wohnraum wird in Köln immer rarer, viele Menschen sehen sich deswegen genötigt, sich außerhalb der Stadtgrenzen niederzulassen. Vor allem Rentnerinnen und Renter können sich das Wohnen in der Stadt zunehmend kaum noch leisten. In anderen Großstädten Deutschlands sieht das nicht anders aus.

Die Linke hat nun anlässlich einer Studie zur Wohnungsnot von Senioren, die am Montag (17. April) vorgestellt wird, eine neue Idee präsentiert. Die Partei fordert nicht nur deutlich mehr Geld für den sozialen Wohnungsbau, sondern auch Änderungen im Mietrecht zugunsten von Senioren und jungen Familien.

Linke macht Vorschlag angesichts der Wohnungsnot: Familien und Senioren sollen tauschen

Konkret möchte die wohnungspolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Caren Lay, eine neue Option auf Wohnungstausch von Senioren und jungen Familien dort verankern. „So können Senioren in eine kleinere Wohnung ziehen, ohne am Ende mehr Miete zu zahlen“, sagte Lay „t-online“. Damit möchte 50-Jährige vor allem ein Problem lösen: Viele ältere Menschen scheuen den Auszug aus ihren für sie zu groß gewordenen Wohnungen, weil sie nach dem Umzug in eine kleinere Unterkunft im Zweifel deutlich mehr Miete zahlen müssten.

„Statt der bisher knapp drei Milliarden Euro Förderung im Jahr sind mindestens 15 Milliarden Euro nötig, um Wohnungen für Gering- und Durchschnittsverdiener zu schaffen“, fordert Caren Lay, vor der Internationalen Bau-Messe, die am Montag in München eröffnet wird.

Alarmierende neue Studie: Millionen altersgerechte Wohnungen fehlen – Tendenz steigend

Dort soll auch eine Studie zum „Wohnen im Alter“ vorgestellt werden. Medienberichten zufolge sind die Ergebnisse der Studie alarmierend. Bundesweit fehlen demnach jetzt schon rund 2,2 Millionen altersgerechte Wohnungen. Mit dem Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge der sogenannten „Babyboomer“ in die Rente werde die Zahl in naher Zukunft noch enorm steigen, sagte Institutsleiter Matthias Günther am Montag auf der Bau-Messe in München.

Lay nannte die drohende Wohnungsnot für Seniorinnen und Senioren alarmierend und beschämend für ein reiches Land wie Deutschland. „Hier rächt sich eine untätige Wohnungspolitik und eine falsche Rentenpolitik“, kritisierte sie. (pst)

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